Nord- und Südkorea haben am Donnerstag an den Beginn des Korea-Krieges vor 70 Jahren erinnert. Die Nachbarländer hielten getrennt voneinander Gedenkzeremonien ab. In dem dreijährigen Krieg waren bis zu drei Millionen Menschen gestorben. Er endete mit einem Waffenstillstand, der bis heute nicht durch einen Friedensvertrag ersetzt wurde.
In Südkorea sollten am Abend die sterblichen Überreste von fast 150 Soldaten bei einer Regierungszeremonie mit einem „Gruß an die Helden“ in Empfang genommen werden. Sie waren nach Ausgrabungen im Norden zunächst nach Hawaii gebracht und von dort zurückgeholt worden. Auch Videobotschaften der Staatschefs aller 22 Nationen, die Südkorea in einem UN-Bündnis gegen Nordkorea verteidigten, sollten gezeigt werden.
Nahe Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang legten Bürger und Soldaten Kränze auf einem Heldenfriedhof ab. „Der Feind wartet auf den Moment, in dem wir den 25. Juni vergessen und unsere Waffen senken“, schrieb die offizielle Zeitung „Rodong Sinmun“ anlässlich des 70. Jahrestages des „Vaterländischen Befreiungskrieges“, wie die nordkoreanische Regierung ihn nennt.
Am 25. Juni 1950 hatte Nordkorea den Süden angegriffen, um die Wiedervereinigung gewaltsam durchzusetzen. Die Halbinsel war am Ende des Zweiten Weltkriegs von den USA und Russland geteilt worden.
Am Mittwoch setzte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un „Pläne zur militärischen Aktion“ gegen Südkorea aus, nachdem Pjöngjang in der vergangenen Woche die Spannungen durch die Zerstörung eines Verbindungsbüros an der Grenze verschärft hatte. Das im September 2018 eröffnete Büro war ein wichtiges Symbol der Annäherung zwischen den beiden koreanischen Staaten.
Die Spannungen zwischen den beiden koreanischen Staaten hatten sich seit dem Scheitern eines Gipfeltreffens zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar vergangenen Jahres deutlich verschärft. Seither liegen die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms auf Eis.