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Chronik: So wurde Sarah Connor zum gefeierten Star

Chronik: So wurde Sarah Connor zum gefeierten Star

Sarah Connor bei einem TV-Auftritt 2019 - imago images/Future Image/gbrci

Die Karriere von Sarah Connor (40) klingt fast wie aus einem Märchen. Als sie vor genau 40 Jahren geboren wurde, hätte wohl niemand gedacht, dass aus ihr eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen überhaupt wird. Und doch kam es genau so. In den 2000ern stürmte sie mit Songs wie „From Sarah With Love“ (2001) oder „From Zero To Hero“ (2005) die Charts. Nach knapp 20 Jahren im Musikgeschäft ist die Sängerin immer noch erfolgreich – trotz einiger Pannen. Das muss man über die Musikerin wissen:

Das Album „Herz Kraft Werke“ von Sarah Connor kannst Du hier streamen

Der Connor-Clan

Sarah Connor wurde am 13. Juni 1980 im niedersächsischen Delmenhorst als Sarah Marianne Corina Lewe geboren. Fünf Kinder stammen aus der Ehe des amerikanischen Werbetexters Michael Lewe mit dem ehemaligen Model Soraya: Sarah, Anna-Maria (38), Marisa (33), Robin (32), Lulu (28) und Valentina (24). Sarah ist dabei nicht das einzige Familienmitglied, das in der Öffentlichkeit steht.

Sarah holte ihre Schwester Lulu mit neun Jahren vor die Kamera. Im Musikvideo zu „From Sarah With Love“ spielte das Küken der Familie eine große Rolle. Sieben Jahre später versuchte sich Lulu ebenfalls als Sängerin. Ihre Single „Crush On You“ schaffte es 2008 unter die Top 20 der deutschen Charts.

Schwester Anna-Maria steht aufgrund ihres Partners im Rampenlicht: Seit 2012 ist sie mit dem Rapper Bushido (41) verheiratet. Die beiden haben vier Kinder. Mutter Soraya sorgte 2008 für Schlagzeilen. Der Grund: Mit 50 brachte sie die Zwillinge Lex und Mick zur Welt. Die beiden stammen aus ihrer zweiten Ehe mit dem Arzt Jürgen Tacke. Ganze 27 Jahre liegen zwischen Sarah Connor und ihren Brüdern. „Ich musste mich tatsächlich kurz daran gewöhnen, dass wir, trotz des Altersunterschiedes, dieselbe Mutter haben. Das ist schon ein bisschen verrückt“, verriet die Sängerin später in einem Gespräch mit „Bunte“.

Liebe im Reality-TV vs. ruhiges Familienleben

Anfang der 2000er Jahre verliebte sich Sarah Connor in den Boyband-Star Marc Terenzi (41). 2004 heirateten die beiden, in dem Jahr kam zudem ihr erstes Kind zur Welt: Tyler. Zwei Jahre später machte die Geburt von Töchterchen Summer das Glück der jungen Familie perfekt. An ihrem Familienleben ließen die beiden Stars auch die Fans teilhaben. Sie heirateten 2005 noch einmal in einer Zeremonie vor laufender Kamera und hatten auf ProSieben mit „Sarah & Marc in Love“ sogar ihre eigene Reality-Show.

Der Fluch der Reality-TV-Beziehungen machte schließlich auch vor ihnen nicht halt: Ab 3. Juli 2008 wurde die TV-Show zwar noch als „Sarah & Marc crazy in Love“ fortgesetzt. Ende 2008 gaben die beiden dann ihre Trennung bekannt, 2010 wurde das Ende mit der Scheidung besiegelt.

Sarah Connor fand eine neue Liebe: Im April 2010 gab sie bekannt, dass sie und ihr Manager Florian Fischer (45), ebenfalls ein ehemaliges Boyband-Mitglied, ein Paar sind. Seitdem halten die beiden ihre Beziehung weitestgehend aus der Öffentlichkeit fern. Nur selten gibt es Liebesbekundungen auf Instagram oder gemeinsame Auftritte auf dem roten Teppich. Die beiden haben zwei gemeinsame Kinder: Delphine Malou (geb. 2011) und Jax Llewyn (geb. 2017).

Ihre Musik-Karriere

Ihre Karriere als Sängerin startete Sarah Connor schon früh. 2001 begann mit der Hitsingle „Let’s Get Back to Bed – Boy!“ ihre Erfolgsgeschichte. Den Grundstein legte sie bereits in Schulzeiten, als sie im Gospelchor und im Schulmusical sang. In der 12. Klasse hörte sie mit der Schule auf, um sich voll auf ihre Gesangskarriere zu konzentrieren. Der Rest ist Geschichte: Sie legte sich den Künstlernamen Sarah Connor zu und erreichte mit ihren Singles wie „From Sarah With Love“ (2001) und „Music Is The Key“ (2003) die Spitze der Charts. Mit dem Song „Bounce“ (2003) konnte sie sich sogar einen Platz in den britischen und amerikanischen Charts sichern.

Auch ihre Alben verkauften sich gut. Ihr Debüt-Album „Green Eyed Soul“ erreichte 2001 innerhalb einer Woche Goldstatus und hielt sich 21 Wochen in den Charts. Den größten Teil ihrer Karriere sang Connor auf Englisch, bis sie nach einer längeren Pause auf ihrem Album „Muttersprache“ (2015) ins Deutsche wechselte. Der Plan ging auf: Die Fans zeigten sich vom Stilwechsel begeistert. Auch auf ihrem jüngsten Album „Herz Kraft Werke“ (2019) singt sie auf Deutsch.

Pleiten, Pech und Pannen

Nicht immer lief bei Auftritten von Sarah Connor alles rund. Ein Kleid sorgte beispielsweise 2002 für einen Skandal. Mit einem Hauch von Nichts trat sie bei der Samstagabendshow „Wetten, dass..?“ im ZDF auf. Die damals 21-Jährige trug ein Feuer-Kleid mit transparenten Rock und einem tiefen Ausschnitt. Eine Flamme bedeckte nur spärlich ihre intimsten Stellen. Die Performance war schnell vergessen. Das einzige, was sich Millionen Zuschauer danach fragten, war: Trug sie Unterwäsche?

„Natürlich hatte ich ein Höschen an“, erklärte Connor kurz darauf der „Bild“-Zeitung. Dieser Auftritt ging trotzdem in die Geschichte ein. Das Kleid hatte später dennoch etwas Gutes: Connor versteigerte es für den guten Zweck. Für knapp 5.000 Euro wechselte es den Besitzer. Das Geld spendete sie anschließend an eine Wohltätigkeitsorganisation.

2005 folgte ein weiterer Ausrutscher. Am 31. Mai sang sie bei der Eröffnungsfeier der Münchner Allianz Arena die deutsche Nationalhymne. Das Ende vom Lied war allerdings ein böser Textfehler samt Shitstorm. Vor knapp 66.000 Zuschauern sang sie „Brüh im Lichte dieses Glückes“ statt „Blüh im Glanze dieses Glückes“. Schuld für den Patzer: die Nervosität, wie sie später gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte. „Es tut mir leid, wenn ich irgendjemanden enttäuscht habe. Glaubt mir, ich ärgere mich selbst am meisten über mich.“

Das TV-Comeback

Neben ihrer musikalischen Karriere versuchte sich Sarah Connor auch nach ihrer Doku-Soap an verschiedenen TV-Formaten. In der Castingshow „X Factor“ fungierte sie von 2010 bis 2012 als Jurorin und Coach. In drei Staffeln suchte sie unter anderem neben Till Brönner (49), H.P. Baxxter (56) und Moses Pelham (49) nach neuen Gesangstalenten.

2014 folgte mit „Sing mein Song – Das Tauschkonzert“ bei VOX das nächste TV-Projekt. Dort interpretierte sie die Songs von Xavier Naidoo (48), Sasha (48), Roger Cicero (1970-2016), Sandra Nasic (44), Gregor Meyle (41) und Andreas Gabalier (35) auf ihre Art und Weise. Damit bezauberte sie nicht nur das Publikum, sondern auch ihre Musikerkollegen.

Vollblut-Sängerin mit Herz

Sarah Connor punktet nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit ihrem sozialen Engagement. So setzte sie sich 2015 besonders für Flüchtlinge ein und nahm sogar eine syrische Mutter mit ihren fünf Kindern bei sich zu Hause auf. „Ich finde es wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, in welcher Not Menschen zu uns kommen“, erklärte die Sängerin damals gegenüber „Für Sie“. Die Künstlerin war auch schon Gesicht einer Kampagne zum Welt-Aids-Tag und warb als Schirmherrin des Aktionstages World Blood Cancer Day (zu Deutsch: Tag des Blutkrebs) gemeinsam mit der DKMS um Stammzellenspender.

Auch mit ihrer Musik versucht sie auf gesellschaftsrelevante Themen aufmerksam zu machen. In „Vincent“ (2019) thematisiert sie beispielsweise Homosexualität. Connor ließ sich dafür vom Gespräch mit einer Mutter inspirieren, deren Sohn sein Coming-out hatte. Mit ihrem Song wolle sie ihm und anderen Jugendlichen in einer ähnlichen Situation Mut machen, wie sie bei einem Live-Auftritt erklärte. Im Radio war der Song auf einigen Sendern nicht zu hören. Auslöser dafür war die erste Liedzeile: „Vincent kriegt keinen hoch, wenn er an Mädchen denkt.“ Die daraus resultierende Debatte um den Song fand sie „gut und wichtig für die Auseinandersetzung mit dem Thema“, erklärte sie der „Bild“-Zeitung.

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