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Unilever: Wegen polarisierten US-Wahlkampfs keine Werbung in Onlinenetzwerken

Unilever: Wegen polarisierten US-Wahlkampfs keine Werbung in Onlinenetzwerken

Symbolbild: Soziale Netzwerke im Internet

Der britisch-niederländische Konsumgüterriese Unilever will wegen der US-Präsidentschaftswahl im November bis zum Jahresende in den Vereinigten Staaten keine Werbung mehr in den Onlinenetzwerken Facebook, Instagram und Twitter machen. „Die polarisierte Atmosphäre erlegt Marken eine erhöhte Verantwortung auf, ein vertrauenswürdiges und sicheres digitales Ökosystem aufzubauen“, schrieb der Konzern am Freitag zur Begründung auf Twitter. Der Werbeverzicht gelte ab sofort.

Die Produktpalette von Unilever reicht von Lebensmittelmarken wie das Speiseeis Ben and Jerry’s bis hin zu Körperpflege-Marken wie Dove. In den USA zählt der Konzern eigentlich zu den großen Werbekunden der Onlinenetzwerke. Immer mehr Firmen sehen allerdings von Anzeigen bei Facebook ab, weil der Internetriese aus ihrer Sicht zu wenig gegen Hasskommentare und Aufrufe zur Gewalt unternimmt.

Eine Unilever-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur AFP, Online-Netzwerke müssten „viel mehr“ tun, „insbesondere hinsichtlich der Entzweiung und der Hasskommentare während dieser polarisierten Wahlphase in den USA“.

Am Donnerstag hatte der US-Telekommunikationskonzern Verizon angekündigt, dass er seine Werbung auf Facebook aussetze. Auch andere Unternehmen trafen diese Entscheidung. Vorausgegangen war ein Boykottaufruf der Organisation Anti-Defamation League im Rahmen einer Kampagne unter dem Motto „Stoppt den Hass aus Profit“. 

Unilever geht nun sogar noch weiter, indem das Unternehmen bei seiner Werbung vorerst außer auf Facebook und den zu Facebook gehörenden Dienst Instagram auch auf Twitter verzichtet. Facebook reagierte zunächst nicht öffentlich auf die Entscheidung.

In den USA finden am 3. November Präsidentschaftswahlen statt. Die Anhänger von Amtsinhaber Donald Trump und seine Gegner stehen sich vielfach unversöhnlich gegenüber. Die tiefe Spaltung der US-Gesellschaft wurde auch im Zuge der jüngsten landesweiten Proteste gegen Rassismus deutlich.

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