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11,8 Prozent: Glasfaser-Ausbau in Deutschland verläuft weiter schleppend

11,8 Prozent: Glasfaser-Ausbau in Deutschland verläuft weiter schleppend

Symbolbild: Internet-Verteilerkasten

Der Ausbau der Glasfasertechnologie für das schnelle Internet kommt in Deutschland nur langsam voran. Derzeit verfügen in Deutschland nur 11,8 Prozent der Haushalte über gigabitfähige Glasfaseranschlüsse, wie die „Augsburger Allgemeine“ (Mittwochsausgabe) unter Verweis auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP berichtete. Der Bund setzte demnach weiter vorrangig auf die Aufrüstung der Kupferkabel der TV-Kabelnetze, um die Versorgung zu verbessern. 

Dadurch habe sich die Versorgung der deutschen Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen zusammen mit dem Glasfaserausbau von Mitte bis Ende 2019 um 9,1 Prozentpunkte auf insgesamt 43,2 Prozent gesteigert. Die FDP-Abgeordnete Daniela Kluckert, die die Anfrage gestellt hatte, kritisierte die Strategie der Bundesregierung als rückständig. „Glasfaser überträgt Daten deutlich schneller als die in Deutschland weitverbreiteten Kupferkabel“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“. 

„Selbst wenn Kupferkabel mittels des sogenannten Vectoring nachgerüstet werden, erreichen sie nicht annähernd die Übertragungsgeschwindigkeiten von Glasfaser“, führte sie aus. „Von den rund 11.000 Gemeinden in Deutschland sind zudem bisher nur 0,7 Prozent vollständig an Glasfaser angeschlossen“, kritisierte die FDP-Digitalexpertin. Dies sei ein „erschreckendes Signal“ und zeige, dass die Bundesregierung weiterhin „meilenweit von ihren Zielen entfernt ist“.

Der Antwort der Bundesregierung zufolge gibt es auch innerhalb Deutschlands starke Versorgungsunterschiede. So hätten im Hamburg 71 Prozent der Haushalte einen Zugang zum Internet über das Glasfasernetz, in Schleswig-Holstein 26,3 Prozent, in Bayern 15,5 Prozent, in Nordrhein-Westfalen 11,4 und in Baden-Württemberg nur fünf Prozent. Am niedrigsten sei der Anteil der Glasfasernetz-Haushaltsabdeckung im Saarland mit 2,6 Prozent.

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