Erfreulicher Rückgang: Zahl der Verkehrstoten fällt auf tiefsten Stand seit 60 Jahren

Schwerer Verkehrsunfall in Nürnberg
Schwerer Verkehrsunfall in Nürnberg

Die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 60 Jahren gefallen. Gegenüber dem Vorjahr 2018 sank sie um sieben Prozent auf 3046, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Deutschland ist bereits seit rund 50 Jahren nahezu kontinuierlich rückläufig.

Der Höchststand wurde nach Angaben des Bundesamts 1971 mit mehr als 21.000 Verkehrstoten verzeichnet. Seit den Jahren nach der Jahrtausendwende, als immer noch 6000 bis 7000 Tote pro Jahr gezählt wurden, hat sich deren Zahl noch einmal glatt halbiert.

Auch die Zahl der Verletzten sank im vorigen Jahr – und zwar um drei Prozent auf rund 384.000. Die Zahl sämtlicher polizeilich registrierter Unfälle stieg dagegen im vorigen Jahr erneut an und markierte bei 2,7 Millionen einen neuen Spitzenwert für die Zeit nach 1991. Erst seit diesem Jahr liegen erstmals Werte für das wiedervereinigte Deutschland vor, die einen Vergleich ermöglichen.

Die meisten Toten gab es laut amtlicher Statistik bei Unfällen auf Landstraßen. Mit rund 58 Prozent wurde mehr als die Hälfte aller Todesfälle dort gezählt. Dort besteht laut Bundesamt ein großes Risiko aufgrund schnellerer Geschwindigkeiten in Kombination mit weiteren Gefahrenquellen. Dazu gehören unter anderem schlechte Überholmöglichkeiten, kreuzender Verkehr, Hindernisse wie Bäume direkt neben der Straße und ein fehlende Trennung der Fahrbahnen.

Bei Unfällen auf Autobahnen waren dagegen nur rund zwölf Prozent aller Verkehrstoten zu beklagen. Rund 31 Prozent der Toten gab es bei Unfällen in Ortschaften, wo es insgesamt auch zu den meisten Unfällen mit Personenschäden kam. 69 Prozent oder rund Zweidrittel aller Vorfälle mit Toten oder Verletzten wurden dort registriert.

Von den 3046 Verkehrstoten des vergangenen Jahres waren 1364 in einem Pkw unterwegs, 605 mit Motorrädern oder anderen Krafträdern und 445 auf einem Fahrrad. 417 waren Fußgänger und 152 befanden sich in Lastwagen. Dazu kamen weiteren 63 Tote im Straßenverkehr.

Im internationalen Vergleich befand sich Deutschland damit im oberen Mittelfeld. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung starben hierzulande im vorigen Jahr 37 Menschen je eine Million Einwohner, das war weniger als der EU-Schnitt von 51. In Schweden starben 22 Menschen je eine Million Einwohner, in Rumänien dagegen 96. Die Bundesrepublik lag EU-intern mit Finnland zusammen auf Rang neun.

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