Die EU-Wettbewerbshüter haben die staatliche Unterstützung der Niederlande für die Fluggesellschaft Air France-KLM wegen der Corona-Krise genehmigt. Die von Den Haag geplanten 3,4 Milliarden Euro Unterstützung für die niederländische KLM erfüllten die Voraussetzung für die Staatshilfen, teilte die EU-Kommission am Montag mit. Sie kommen zu sieben Milliarden Euro der französischen Regierung für Air France hinzu.
„KLM spielt für die niederländische Wirtschaft eine Schlüsselrolle“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Durch die 3,4 Milliarden Euro werde dem Unternehmen dringend benötigte Liquidität zugeführt, „um die Corona-Krise zu überstehen“. Vestager lobte, dass die niederländische Regierung dies an Auflagen in Bereichen wie Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit geknüpft habe.
Die Unterstützung setzt sich zusammen aus einem Kredit über 2,4 Milliarden Euro, für den der niederländische Staat zu 90 Prozent die Ausfallgarantie übernimmt und einem direkten Darlehen an KLM in Höhe von einer Milliarde Euro. KLM ist mit 36.600 Beschäftigten laut Kommission der zweitgrößte private Arbeitgeber der Niederlande.
Frankreich und die Niederlande halten jeweils 14 Prozent an Air France-KLM. Bei der Airline sind wegen der Corona-Krise 95 Prozent der Flüge im zweiten Quartal weggefallen. Der Konkurrent Lufthansa erhält insgesamt neun Milliarden Euro staatliche Unterstützung. Gegen die staatlichen Hilfen für die nationalen Fluggesellschaften klagt der Wettbewerber Ryanair mit Sitz in Irland.