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Ganz nah: Zerstörte Waldfläche in Deutschland inzwischen auf 240.000 Hektar angewachsen

Ganz nah: Zerstörte Waldfläche in Deutschland inzwischen auf 240.000 Hektar angewachsen

Symbolbild: Wald

Die Fläche geschädigter Bäume beläuft sich in Deutschland einem Bericht zufolge inzwischen auf 240.000 Hektar. Das geht laut der „Augsburger Allgemeinen“ vom Donnerstag aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor. Die Grünen forderten mehr Geld des Bundes für Hilfsmaßnahmen.

Im vergangenen Jahr beschlossen Bund und Länder bereits Nothilfen in Höhe von rund 800 Millionen Euro für Waldbesitzer. Nach Ansicht der Grünen müsste diese Summe jedoch noch einmal um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro erhöht werden, um die gesamte schadhafte Fläche zu räumen und aufzuforsten, schrieb die „Augsburger Allgemeine“. Die bisherigen Hilfen seien nur „ein Tropfen auf die austrocknenden Böden“, sagte der Grünen-Waldexperte Harald Ebner der Zeitung.

In Deutschland hat sich der Zustand vieler Waldflächen zuletzt drastisch verschlechtert, die Entwicklung ist nach Darstellung von Regierungen, Waldbesitzern und Umweltschützern dramatisch. Als wesentliche Ursache gilt die langanhaltende Dürre in den Jahren 2018 und 2019, die die Bäume unter Trockenstress setzte und zu Folgeprobleme wie Schädlingsbefall führte. Auch der diesjährige Frühling war zu trocken. Der Sommerauftakt war insgesamt regenreicher, regional blieb es laut Wetterdienst aber trocken.

Im vergangenen Herbst war die Bundesregierung von einer zerstörten Waldfläche von 180.000 Hektar bundesweit ausgegangen. Fachleute betonten aber bereits damals, dass sich die Fläche aufgrund der fortdauernden Probleme weiter vergrößern dürfte. Die neue Schätzung von rund 240.000 Hektar bedeutet, dass Bäume auf einer Fläche abgestorben sind, die der Größe des Saarlands entspricht.

Auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald äußerte sich besorgt angesichts der Lage. Die inzwischen rund zweieinhalbjährige Dürre führe zu einer starken Ausbreitung von Borkenkäfern, sagte Geschäftsführer Christoph Rullmann der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. Das „große Problem“ sei der Klimawandel. Dieser führe zu Wassermangel, Waldbränden und Wetterextremen wie etwa Stürmen.

Rullmann forderte von der Politik durchgreifende Maßnahmen, um die Wälder an die sich verändernden Klimabedingungen anzupassen. Dazu gehöre die Pflanzung von mehr Laubmischwald, da dieser resistenter gegen Trockenheit sei als Nadelwälder. „Dieser Prozess muss jetzt aber schnell gehen, weil man ganze Flächen hat, die kahl sind.“

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