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Höchster Anstieg der täglichen Zahl von Corona-Toten in den USA seit Mai

Höchster Anstieg der täglichen Zahl von Corona-Toten in den USA seit Mai

Symbolgrafik: USA mit Viren

Die Coronavirus-Pandemie hat die USA weiter fest im Griff: Die Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer war am Dienstag so hoch wie seit zweieinhalb Monaten nicht mehr. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden 1592 Todesfälle binnen 24 Stunden registriert. Auch Florida meldete einen neuen traurigen Tagesrekord von 186 Todesfällen. In dem US-Bundesland ist inzwischen jeder 50. Einwohner infiziert.

Landesweit wurden am Dienstag mehr als 60.000 neue Infektionsfälle innerhalb eines Tages gezählt. Dies stellt einen erneuten Anstieg der Infektionsrate dar, nachdem die Ansteckungszahlen in den Vortagen etwas zurückgegangen waren. Insgesamt wurden in den USA bereits fast 4,35 Millionen Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten liegt inzwischen bei mehr als 149.000.

Die USA sind sowohl von den Infektions- als auch den Totenzahlen her das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. US-Präsident Donald Trump hatte angesichts der steigenden Zahlen zuletzt die Bevölkerung zum Tragen von Atemschutzmasken aufgerufen. Dies war eine Kehrtwende, nachdem Trump zuvor das Tragen von Mund-Nasen-Schutz lächerlich gemacht hatte. 

Von dem rasanten Anstieg der Infektionszahlen in den vergangenen Wochen ist neben Texas und Kalifornien vor allem Florida betroffen. Im Schnitt kommen dort jeden Tag 10.000 Neuinfektionen hinzu, am Dienstag waren es nach Angaben der Gesundheitsbehörden 9230 neue Fälle. Insgesamt starben bereits mehr als 6000 Menschen in dem südöstlichen Bundesstaat an den Folgen der Infektion, insgesamt knapp 442.000 infizierten sich. Damit liegt Florida bei den Infektionszahlen inzwischen an zweiter Stelle hinter Kalifornien.

Bei zwei wichtigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus hapert es in dem US-Bundesstaat: den Tests und der Kontaktverfolgung. Gesundheitsexperten zufolge müssen die Testergebnisse binnen 48 Stunden vorliegen, damit der Betroffene im Fall eines positiven Ergebnisses sofort isoliert werden kann und andere nicht ansteckt. Im „Sunshine State“ dauert es jedoch bis zu zehn Tage, bis die Ergebnisse vorliegen.

„Was mache ich mit einem Patienten, den ich heute teste, und die Ergebnisse kommen in drei, vier, fünf oder sechs Tagen zurück – wenn der Patient dazwischen mit einer Menge Menschen zusammen war?“, kritisierte der Arzt Alberto Dominguez-Bali vom Hialeah Hospital in Miami.

Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis steht wegen seines Umgangs mit der Corona-Krise zunehmend in der Kritik. Trotz Warnungen von Gesundheitsexperten hatte er sich für eine frühzeitige Öffnung der Wirtschaft ausgesprochen und bereits im Mai erklärt, die Pandemie sei unter Kontrolle. Der enge Verbündete von US-Präsident Donald Trump weigerte sich zudem, eine Maskenpflicht für den Bundesstaat einzuführen. Einzelne Bürgermeister setzten dies dennoch für ihre Städte durch.

Für die langen Wartezeiten bei den Tests machte DeSantis in den vergangenen Wochen die Labors verantwortlich und drohte, jenen Einrichtungen, die zu lange für die Auswertung brauchen, keine Proben mehr schicken zu lassen. Inzwischen hat die US-Arzneimittelbehörde FDA nach Angaben zweier großer Labore, Quest Diagnostics und LabCorp, Tests im sogenannten Pool-Verfahren erlaubt, um die Wartezeit zu verkürzen. 

Dabei werden die Proben mehrerer Menschen gebündelt getestet. Fällt der Gruppentest negativ aus, ist keiner der Betroffenen infiziert. Bei einem positiven Ergebnis müssen alle Betroffenen noch einmal einzeln getestet werden, um den Infizierten ausfindig zu machen. Damit sei das Verfahren beschleunigt worden, teilte LabCorp der Nachrichtenagentur AFP mit.

Auch bei der Kontaktverfolgung durch die Behörden gibt es große Mängel in Florida. Beim Gesundheitsamt des Bundesstaats sind rund 1600 Mitarbeiter für die Rückverfolgung der Kontakte von Infizierten zuständig. Experten zufolge wären jedoch für den Staat mit seinen 21 Millionen Einwohnern mindestens 6300 Mitarbeiter nötig.

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