Kinderhilfswerk: Jedes dritte Kind leidet unter Bleiverschmutzung

Logo: Unicef
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Jedes dritte Kind weltweit leidet laut Schätzungen der Vereinten Nationen unter einer Bleivergiftung durch Luft- oder Wasserverschmutzung. Bis zu 800 Millionen Kinder rund um den Globus seien aufgrund einer hohen Blei-Konzentration in ihrem Blut auf sofortige medizinische Behandlung angewiesen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef. Es handele sich um eine „massive und bislang unbekannte“ Gesundheitskrise.

Blei richte „stillschweigend großen Schaden in der Gesundheit von Kindern und ihrer Entwicklung an“, da sich zu Beginn einer Bleivergiftung üblicherweise nur wenige Symptome zeigten, erklärte Unicef-Chefin Henrietta Fore. Angesichts des Wissens über die weite Verbreitung von Bleiverschmutzung und seiner gesundheitlichen Folgen sei „dringendes Handeln“ nötig, „um Kinder jetzt und für immer zu schützen“. 

Blei kann sich auf den Menschen wie ein Nervengift auswirken. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die in ihrer Kindheit einer hohen Bleiverschmutzung ausgesetzt waren, oft verhaltensauffällig werden und im Laufe ihres Lebens häufig Nierenschäden und Herzprobleme bekommen. Ausgelöst werden Bleiverschmutzungen unter anderem von freistehenden Schmelzöfen, bestimmten Farben und Benzinanlagen.

Dem Unicef-Bericht zufolge sind auch nicht oder schlecht recycelte Autobatterien einer der häufigsten Verursacher von Bleiverschmutzungen. Demnach ist die Bleikonzentration im Blut von Kindern in den wohlhabenden Ländern in den vergangenen Jahren stark gesunken. In armen Nationen dagegen wird das Problem immer größer. Besonders betroffen ist Südasien. 

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