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Tausende Konten gelöscht: Twitter geht gegen Verschwörungstheoretiker von QAnon vor

Tausende Konten gelöscht: Twitter geht gegen Verschwörungstheoretiker von QAnon vor

Symbolbild: Die Twitter-App auf einem Smartphone

Twitter geht gegen die QAnon-Bewegung vor, die Verschwörungstheorien verbreitet und US-Präsident Donald Trump unterstützt. Der Onlinedienst sperrte nach eigenen Angaben vom Dienstag mehr als 7000 Nutzerkonten mit Verbindungen zu QAnon. Zur Begründung erklärte das US-Unternehmen, die über diese Konten verbreiteten Botschaften richteten „Schäden im wirklichen Leben“ an. Facebook versah unterdessen einen Eintrag von US-Präsident Donald Trump zu angeblichem Betrug bei der Briefwahl mit einem Informationshinweis.

Die QAnon-Bewegung verbreitet die Behauptung, dass die Vereinigten Staaten von einer kriminellen Organisation beherrscht würden, der etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, der Milliardär George Soros sowie diverse Hollywoodstars angehören sollen. Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen und rechtsradikalen Charakter.

Unter den Anhängern der Verschwörungstheorie sind auch viele Trump-Unterstützer. QAnon-Anhänger nahmen zuletzt auch an den Protesten gegen die Corona-Restriktionen in den USA teil.

Nach Angaben eines Unternehmenssprechers entschloss sich Twitter zum Vorgehen gegen QAnon, weil die Anhänger der informellen Bewegung über die Plattform immer mehr Schaden verursachten. So habe in den vergangenen Wochen die von solchen Konten ausgehende Drangsalierung anderer Menschen zugenommen.

Twitter habe bereits in der Vergangenheit angekündigt, hart gegen Online-Aktivitäten vorzugehen, die auch offline Schaden anrichten könnten, erklärte das Unternehmen. Nutzerkonten, welche die Verschwörungstheorien der QAnon-Bewegung verbreiten, würden daher dauerhaft gelöscht. Bei Twitter sollen den Angaben zufolge auch  keine Links zu QAnon mehr geteilt werden können.

Der Sprecher kündigte zugleich eine Ausweitung der Twitter-Maßnahmen gegen die Verbreitung von Verschwörungstheorien an. Davon seien insgesamt rund 150.000 Nutzerkonten betroffen, erklärte er. Sie sollen in den Twitter-Trends und bei der Suche in dem Onlinedienst nicht mehr angezeigt werden.

In den USA und anderen Ländern hat in den vergangenen Monaten der Druck auf die Betreiber der großen Online-Netzwerke stark zugenommen, gegen Hassbotschaften und Falschinformationen vorzugehen. Die Unternehmen ergriffen eine Reihe von Maßnahmen gegen solche Inhalte. In den USA wird die Debatte wegen der Präsidentschaftswahl im November besonders intensiv geführt.

Auch Facebook, das sich einem großangelegten Anzeigenboykott ausgesetzt sieht, reagierte und kündigte eine Ausweitung seines Vorgehens gegen Hass und Hetze an. Am Dienstag versah das Online-Netzwerk einen Eintrag von Präsident Trump mit einem Informationshinweis. Trump hatte in dem Eintrag mit Blick auf die Präsidentschaftswahl geschrieben, dass eine Briefwahl „zur korruptesten Wahl in der Geschichte unserer Nation führen wird“.

Facebook löschte den Eintrag zwar nicht, fügte aber den Hinweis hinzu: „Holen Sie sich für ihre Stimmabgabe offizielle Informationen über die US-Wahl 2020“. In dem Hinweis verwies Facebook auf die offizielle Regierungs-Internetseite USA.gov.

Trump hatte zuletzt wiederholt erklärt, Briefwahlen führten zu massiven Betrügereien bei der Stimmabgabe. Twitter hatte solche Äußerungen des US-Präsidenten zuletzt als irreführend gekennzeichnet.

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