Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas weniger als bislang berechnet eingebrochen, hat aber nach wie vor im Zuge der Corona-Pandemie einen historischen Absturz erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um 9,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. In einer ersten Berechnung Ende Juli hatte das Minus sogar bei 10,1 Prozent gelegen.
Auch im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Wirtschaft einen historischen Einbruch. Das BIP lag im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt 11,3 Prozent niedriger. Der Wirtschaftsabsturz war damit stärker als in der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009.
Rückgänge gab es dabei praktisch auf allen Ebenen. Die privaten Konsumausgaben sanken im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um 10,9 Prozent. Es wurden zudem 20,3 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen exportiert.
Stabilisierend wirkten laut der Statistikbehörde nur die Konsumausgaben des Staates, die um 1,5 Prozent höher waren als im Vorquartal. Sie hätten einen „noch stärkeren Rückgang“ des BIP verhindert.