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In Galicien und auf Kanaren darf nur noch mit Mindestabstand geraucht werden

In Galicien und auf Kanaren darf nur noch mit Mindestabstand geraucht werden

Symbolbild: Zigaretten

Im Kampf gegen das Coronavirus haben zwei beliebte spanische Touristenregionen ein Rauchverbot im Freien erlassen. In Galicien und auf den Kanarischen Inseln beschlossen die Regionalregierungen, dass Raucher ihre Masken auf Straßen und Restaurant-Terrassen nicht mehr abnehmen dürfen, wenn der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. In Galicien gilt das Verbot ab Donnerstag, auf den Kanaren ab Freitag. Weitere Regionen könnten folgen.

Galiciens Regierungschef Alberto Nunez Feijoo begründete das wohl erste Corona-bedingte Rauchverbot Europas am Mittwochabend damit, dass Experten ihn vor der Infektionsgefahr durch das Rauchen ohne Abstandsregeln gewarnt hätten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Raucher ansteckungsgefährdet, weil sich beim Rauchen Finger und Lippen berühren. Nun erwägen weitere Regionen Spaniens das Rauchverbot aufzugreifen, darunter Madrid und Bezirke im südlich gelegenen Andalusien.

Auf den Kanarischen Inseln soll das Verbot nach Angaben der örtlichen Behörden am Freitag zeitgleich mit einer allgemeinen Maskenpflicht an öffentlichen Orten in Kraft treten. Die Kanaren waren bisher die einzige Region im dezentral regierten Spanien, in der keine Maskenpflicht galt.

Nun orientierte sich der örtliche Regierungschef Angel Victor Torres an Galicien, und verbot das Rauchen an allen öffentlichen Orten, an denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Zudem kündigte er auf einer Pressekonferenz an, Diskotheken wieder schließen zu wollen.

„Raucher, die infiziert und asymptomatisch sind, können Tröpfchen mit dem Virus darin abgeben und den Rest der Bevölkerung gefährden“, hatte die Spanische Gesellschaft für Epidemiologie ihre Forderung nach einem Rauchverbot im Juni begründet.

Während viele Wissenschaftler das Verbot begrüßten, meldeten andere Zweifel an der Wirksamkeit an. Es gäbe nicht genug wissenschaftliche Belege dafür, dass das Coronavirus tatsächlich per Zigarettenqualm übertragen werden könne, sagte Fernando Garcia vom Spanischen Zentrum für Epidemiologie in Madrid, der Nachrichtenagentur AFP.

Spanien gehört zu den vom Coronavirus am schlimmsten betroffenen Regionen Europas. Viele Landesteile erleben derzeit eine zweite Infektionswelle. Das Robert-Koch-Institut stuft Aragon, das Baskenland, Katalonien, Madrid und Navarra als Risikogebiete ein.

Während Corona-bedingte Rauchverbote in Europa bislang weitgehend unbekannt sind, gibt es sie in anderen Teilen der Welt schon länger: In Jordanien, Tunesien und Ägypten ist das Rauchen von Zigaretten oder Shishas unter bestimmten Bedingungen verboten. In Südafrika ist der Verkauf von Tabak schon seit März verboten, weil „die Art und Weise, wie Tabak geteilt wird, keine Abstandshaltung erlaubt“.

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