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Mehr als jeder vierte Altenpfleger zählt zum Niedriglohnsektor

Mehr als jeder vierte Altenpfleger zählt zum Niedriglohnsektor

Symbolbild: Altenpflegerin und Patient beim Luft schnappen

Mehr als jeder vierte Altenpfleger in Deutschland zählt zum Niedriglohnsektor. Wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) am Montag unter Berufung von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit berichteten, fallen 28,3 Prozent der Altenpflegerinnen und Altenpfleger in Deutschland in diese Kategorie. Im Osten Deutschlands liegt der Anteil demnach mit 40,7 Prozent noch deutlich höher, im Westen beträgt er 25,3 Prozent.

Betroffen sind dem Bericht zufolge besonders Helfer in der Altenpflege, die keine Fachausbildung absolviert haben. Hier betrage der Niedriglohn-Anteil bundesweit 58 Prozent und in Ostdeutschland sogar 78,5 Prozent. Die Daten gehen auf eine parlamentarischen Anfrage der AfD zurück. Die Tatsache, dass Altenpflegerinnen und Altenpfleger vielerorts dringend gesucht werden, schlägt sich dem Bericht zufolge bislang kaum in der Entlohnung nieder. 

Große Unterschiede gibt es demnach auch zwischen deutschen und ausländischen Pflegekräften. Bundesweit arbeiteten 25,6 Prozent der vollzeitbeschäftigten deutschen Altenpfleger im Niedriglohnsektor, aber 42,6 Prozent der Ausländer. In Ostdeutschland liege der Anteil der deutschen Altenpfleger im Niedriglohnsektor bei 39 Prozent. Bei ausländischen Pflegekräften betrage dieser Anteil 61,5 Prozent.

Der AfD-Sozialpolitiker René Springer sagte den RND-Zeitungen: „Mit einer sicheren Perspektive auf einen schlecht bezahlten Job wird man den steigenden Bedarf an Fachkräften in der Altenpflege nicht decken können.“ Springer sprach sich für eine „gesteuerte Zuwanderung“ aus, „bei der bestimmte Löhne nicht unterschritten werden dürfen“.

Als Niedriglohn gilt eine Entlohnung, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Stundenlohns von Vollzeitbeschäftigten beträgt.

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