Während die letzten Sommergäste noch Urlaub unter Corona-Bedingungen machen, beschäftigt sich James Lovell bereits mit dem ersten Weihnachten in der Pandemie. Der Brite hat ein Konzept entwickelt, wie Kinder trotz Virusalarm den Weihnachtsmann treffen können – ohne sich oder ihn zu infizieren. „Ohne Santa Claus kann man nicht Weihnachten feiern“, sagt Lovell. „Das muss klappen.“
Lovell leitet die Londoner Event-Agentur Ministry of Fun. Seit 25 Jahren vermittelt er Weihnachtsmänner. Auch dieses Jahr hat er schon 50 Darsteller beisammen. „Normalerweise haben wir bis August die meisten Buchungen im Sack“, sagt Lovell. Vergangenes Jahr waren es um die tausend – ein Rekord für die Agentur.
„Dieses Jahr sind es nur halb so viele“, sagt Lovell. „Die Leute haben nicht abgesagt, aber sie sind unsicher, was sie machen können. Es herrscht eine große Verwirrung.“ Lovell will ihnen vermitteln: Der Weihnachtsmann kann kommen, ohne Abstands- und Hygieneregeln zu verletzten.
Seine Weihnachtsmänner tragen eigens entworfene Atemmasken aus rotem Samt und weißem Fell als Teil des Kostüms. Damit der Abstand gewahrt bleibt, werden die Geschenke zwischen den Kindern und Santa Claus positioniert. Statt die Präsente wie sonst persönlich zu überreichen, liegen sie auf einem kleinen Schlitten.
In Großbritannien richten Kaufhäuser und Touristenattraktionen im Advent sogenante Santa’s Grottos ein – weihnachtlich dekorierte Nischen, in denen Kinder den Weihnachtsmann treffen können. Auch in den vergangenen Jahren waren diese Begegnungen bereits gut organisiert. Dieses Jahr wird es noch strengere Kontrollen geben, damit kein gefährliches Gedränge entsteht.
Nur kleine Anpassungen seien nötig, um den Infektionsschutz zu gewährleisten und besorgte Ladenbesitzer und Eltern zu beruhigen, sagt Lovell. „Die Menschen brauchen die Gewissheit, dass der Weihnachtsmann kommen kann.“
Lovell setzt alles daran, dass nicht auch noch der Weihnachtsmann der Pandemie zum Opfer fällt. „Für ein Kind ist es wirklich wichtig, Santa Claus zu treffen“, sagt er. „Und uns allen gefällt die Vorstellung, dass der Weihnachtsmann uns verzaubert. Wir haben es nötiger denn je. Es war ein entsetzliches Jahr und wir brauchen diese Freude.“