Der französische Alstom-Konzern will bei der geplanten Übernahme der in Deutschland ansässigen Bahnsparte des kanadischen Zugherstellers Bombardier die zuletzt rückläufigen Finanzzahlen des Unternehmens berücksichtigen. Die Quartalszahlen von Bombardier Transportation hätten „unerwartete und negative Entwicklungen“ gezeigt, erklärte Alstom am Montag. Dies solle bei den anstehenden Gesprächen zur Übernahme berücksichtigt werden. Gleichwohl sei Alstom von den „starken strategischen Gründen“ für eine Übernahmen und der mittelfristigen Profitabilität des Geschäfts überzeugt.
Alstom als Hersteller der französischen TGV-Hochgeschwindigkeitszüge will die Bahnsparte von Bombardier vollständig übernehmen. Dafür war ein Kaufpreis von 5,8 bis 6,2 Milliarden Euro vereinbart worden. Die EU-Kommission hatte die Übernahme Ende Juli unter Auflagen genehmigt. Anfang August hatte Bombardier für die Bahnsparte einen Umsatzrückgang um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal vermeldet, vor allem wegen zusätzlicher Kosten für Bahnprojekte in Großbritannien und Deutschland. Im Gesamtjahr 2019 hatte der Umsatz von Bombardier Transportation bei 8,3 Milliarden Dollar (rund sieben Milliarden Euro) gelegen.