Streit über geplante Umsiedlung von 30.000 streunenden Hunden in Dhaka

Symbolbild: Eingesperrter Hund
Symbolbild: Eingesperrter Hund

In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sorgen Pläne, etwa 30.000 streunende Hunde umzusiedeln, für hitzige Debatten. „Die Umsiedlung solch einer großen Zahl von Hunden wird katastrophal“, warnte der Leiter von Bangladeschs größtem Heim für herrenlose Hunde und Katzen, Naim Ibne Islam Adi. Wenn die Hunde wie geplant aus der Millionenmetropole Dhaka und damit von ihren Futterquellen weggebracht würden, würden sie vor Hunger Menschen angreifen.

Wozu ausgehungerte Hunde fähig seien, habe die Corona-Pandemie bereits gezeigt, betonte Adi. Da die Streuner wegen der Pandemie kaum mehr Essensreste von Restaurants bekämen, habe ein Rudel herrenloser Hunde zwei Hirsche in einem Zoo gerissen.

Die Behörden von Dhaka heben hervor, dass die Zahl der streunenden Hunde in der Stadt explodiert sei, weil ein Programm von Tierschützern zur Sterilisation der Tiere fehlgeschlagen sei. Mittlerweile gebe es so viele herrenlose Hunde in der Stadt, dass die Einwohner sich zunehmend beklagten, dass sie sich nicht mehr frei bewegen könnten. 

Im Südteil von Dhaka würden daher zahlreiche Hunde aus der Stadt geschafft, sagte Behördenvertreter Mohammad Abu Naser der Nachrichtenagentur AFP. Die Aktion starte kommenden Monat. In ihren neuen abgelegenen Revieren würden die Hunde dann betreut und gefüttert. In Dhaka finden sie im Müll Futter oder bekommen die Reste von Restaurants und Privathaushalten.

Tierschutzaktivisten wollen die Umsiedlung mit einer Klage verhindern. Sie hatten 2015 bereits vor Gericht durchgesetzt, dass Dhakas Stadtverwaltung nicht mehr alljährlich bis zu 20.000 Streuner töten darf. Als Argument gegen eine Umsiedlung der Hunde führen die Tierschützer unter anderem an, dass die Hunde bei der Eindämmung von Ratten und anderen Schädlingen helfen.

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