Charlie Hebdo: Iran nennt Wiederveröffentlichung von Mohammed-Karikaturen „Provokation“

Symbolbild: Große Moschee
Symbolbild: Große Moschee

Teheran hat die Wiederveröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen im französischen Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ als „Provokation“ verurteilt. Die erstmals 2005 in einer dänischen Zeitung erschienenen Karikaturen seien eine „Beleidigung“ für die mehr als eine Milliarde Muslime weltweit, erklärte das iranische Außenministerium am Donnerstagabend. Jegliche respektlose Darstellung von Mohammed oder anderen Propheten sei „absolut inakzeptabel“. 

Anlässlich des Prozessbeginns gegen mutmaßliche Helfer der Attentäter des Anschlags auf „Charlie Hebdo“ hatte die Satirezeitung diese Woche in einer Sonderausgabe erneut die Mohammed-Karikaturen gedruckt, wegen derer sie zur Zielscheibe von Islamisten geworden war.

Die Islamisten, die am 7. Januar 2015 den Anschlag auf die Satirezeitung verübten und dabei zwölf Menschen töteten, hatten ihre Tat mit den Karikaturen begründet. Die Zeichnungen zeigen unter anderem den Propheten Mohammed mit einer Bombe auf dem Kopf anstelle eines Turbans.

Vor dem Iran hatte bereits Pakistan heftige Kritik an der Wiederveröffentlichung der Karikaturen geübt. Diese hätten zum Ziel, „die Gefühle von Milliarden von Muslimen zu verletzen“, schrieb Außenminister Shah Mahmood Qureshi auf Twitter. 

Am Mittwoch war in Paris der Prozess gegen 14 mutmaßliche Komplizen der Attentäter eröffnet worden, die außer der „Charlie Hebdo“-Redaktion auch einen jüdischen Supermarkt angegriffen hatten. Den Anschlag auf das Satire-Magazin hatte der Iran damals verurteilt. 

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