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EU-Einigung für Stilllegungsprämie für Ostseefischerei

EU-Einigung für Stilllegungsprämie für Ostseefischerei

Symbolbild: Fischerboot in der Ostsee

EU-Parlament und Mitgliedstaaten haben grünes Licht für Stilllegungsprämien für Ostseefischer wegen der deutlichen Reduzierung der Fangquoten bei Hering und Dorsch gegeben. „Es ist wichtig, dass wir gestern eine Einigung erzielen konnten, die unseren Fischern und Fischerinnen Erleichterung bringt“, erklärte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius am Mittwoch. Es gehe darum, neben den Folgen der drastischen Absenkung der Fangmöglichkeiten auch die Folgen der Corona-Krise abzufedern.

Die EU-Fischereiminister hatten sich für 2020 auf ein weitreichendes Fangverbot für Dorsch in der östlichen Ostsee verständigt. In der für deutsche Fischer wichtigen westlichen Ostsee sank die Quote für Dorsch um 65 Prozent und für Hering um 60 Prozent. Die Fangquoten für 2021 wurden bislang nicht fixiert, die EU-Kommission hat aber eine Aufrechterhaltung des Fangverbots und weitere Einschnitte vorgeschlagen.

Fischereibetriebe, „die früher auf östlichen Dorsch ausgerichtet waren oder die in der westlichen Dorsch- und Heringsfischerei tätig sind“ und ihre Schiffe „endgültig stilllegen wollen“, können nach Angaben der EU-Kommission nun mit finanzieller Unterstützung rechnen. So würden die Fischbestände gesichert und „gleichzeitig der Lebensunterhalt derjenigen, die von der Krise der Fischbestände in der Ostsee am stärksten betroffen sind“, erklärte Sinkevicius.

„Der massive Rückgang der Fischbestände in der Ostsee wurde nicht durch Überfischung verursacht“, erklärte der CDU-Europaabgeordnete Niclas Herbst. Mehrere ökologische Faktoren seien dafür verantwortlich. „Folglich ist es richtig, dass die EU jetzt den betroffenen Fischern auf soziale Weise hilft.“

Ursprünglich sollten von den Stilllegungsprämien lediglich vom Fangverbot in den östlichen Gewässern betroffene Betriebe profitieren. Insbesondere Deutschland setzte im Laufe der Verhandlungen durch, dass auch Fischer, die in westlichen Gewässern aktiv sind, Unterstützung erhalten können.

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