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Influenzaschutz ab Oktober empfohlen

Influenzaschutz ab Oktober empfohlen

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Mitten in der Corona-Pandemie steht die neue Grippesaison bevor. Während ein Impfstoff gegen Covid-19 noch gesucht wird, gibt es gegen die Grippe einen Schutz. Ab Oktober sollten sich vor allem Risikopatienten gegen Influenza impfen lassen und dies nicht auf die lange Bank schieben. Denn die Nachfrage nach einer Grippeschutzimpfung könnte in diesem Jahr wegen Corona steigen. Fragen und Antworten:

WANN BEGINNT DIE NÄCHSTE GRIPPEWELLE? 

Der genaue Zeitpunkt ist nicht vorhersagbar. In den vergangenen Jahren begann die Grippewelle meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate. Die ersten Fälle treten aber schon deutlich früher auf. Auch die Dauer einer Grippewelle kann nicht prognostiziert werden.

WIE HEFTIG WIRD DIE NÄCHSTE GRIPPEWELLE AUSFALLEN? 

Auch das können Experten nicht genau voraussagen. Die Stärke der Grippewellen schwankt von Jahr zu Jahr erheblich. Das zeigt etwa ein Blick auf die influenzabedingten Arztbesuche: In der eher moderaten Influenzasaison 2018/2019 gab es 3,8 Millionen Besuche, in der Saison 2017/2018 dagegen rund neun Millionen. Während dieser besonders starken Grippewelle starben laut Robert-Koch-Institut 25.100 Menschen.

WIE VIEL GRIPPEIMPFSTOFF STEHT ZUR VERFÜGUNG?

Bislang stehen nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts mehr als 16 Millionen Impfdosen bereit. Insgesamt soll es 25 bis 26 Millionen Impfdosen geben.

KANN GRIPPEIMPFSTOFF NACHPRODUZIERT WERDEN?

Nein, der Herstellungsprozess ist aufwändig, und der Grippeimpfstoff für die kommende Saison längst produziert.

WER SOLLTE SICH GEGEN GRIPPE IMPFEN LASSENß

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Schutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herzkreislauferkrankungen, medizinischem Personal und Pflegekräften sowie Schwangeren. Die Risikogruppen ähneln jenen, die auch bei Corona schwere Verläufe fürchten müssen. Die ausdrückliche Empfehlung für Risikopatienten bedeutet aber nicht, dass allen anderen von einer Impfung abgeraten wird.

SOLLEN SICH NUN ALLE GEGEN GRIPPE IMPFEN LASSEN?

Nein, für alle würde der Impfstoff auch nicht reichen. Selbst wenn sich nur die Risikopatienten impfen ließen, würden bereits 40 Millionen Impfdosen benötigt. Allerdings holten sich zuletzt nur 35 Prozent der über 60-Jährigen überhaupt eine Impfung.

WAS MACHT DAS ZUSAMMENTREFFEN VON GRIPPE UND CORONA SO GEFÄHRLICH?

Das Gesundheitssystem könnte an seine Grenzen kommen, wenn nicht nur Grippekranke in Arztpraxen und Kliniken behandelt werden, sondern zusätzlich Menschen mit Corona-Infektionen medizinische Hilfe benötigen. Experten zufolge könnten die Corona-Zahlen im Herbst und Winter steigen, weil etwa Menschen mehr Zeit in Innenräumen verbringen und sich das Virus so schneller verbreiten kann.

WELCHE FOLGEN HAT EINE DOPPELINFEKTION?

Dazu gibt es wenige Daten. Es wird vermutet, dass gleichzeitige Infektionen mit Sars-CoV-2 und Influenzaviren besonders bei Risikogruppen schwerer verlaufen könnten. Untersuchungen unter anderem des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie weisen zudem darauf hin, dass die Grippe die Übertragungsrate für Corona mehr als verdoppeln könnte, weil sie Menschen anfälliger macht. Bestätigt ist das nicht.

Doch auch Ärztepräsident Klaus Reinhardt vermutet einen positiven Effekt der Grippeimpfung auf das Corona-Risiko. Jede Impfung sei „ein Trainingsprogramm für das Immunsystem“, so dass eine Corona-Infektion harmloser verlaufen könne.

WIE UNTERSCHEIDEN SICH CORONA, GRIPPE UND EINE BANALE ERKÄLTUNG?

Im Gegensatz zu einer normalen Atemwegserkrankung, die meist nach wenigen Tagen überstanden ist, schlägt die Virusgrippe schnell und heftig zu. Symptome sind in der Regel plötzlich auftretendes hohes Fieber über 39 Grad Celsius, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Schweißausbrüche, allgemeine Schwäche, Kopf- und Halsschmerzen, Schnupfen und trockener Reizhusten. Allerdings gibt es sowohl bei Grippe als auch bei Corona und Erkältungen leichte Verläufe, die nur durch Laborbefunde zu unterscheiden sind – und die Labore geraten schnell an ihre Kapazitätsgrenzen.

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