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Kinder nicht mit Ängsten und Fragen allein lassen

Kinder nicht mit Ängsten und Fragen allein lassen

Symbolbild: Junges Mädchen

Angesichts der mutmaßlichen Familientragödie mit fünf toten Kindern in Solingen sollten Eltern ihre Kinder laut der Medienexpertin Kristin Langer auf keinen Fall mit ihren Ängsten und Fragen allein lassen. Zunächst sei es wichtig, dem Kind familiäre Sicherheit und die elterliche Sicherheit zu vermitteln, „es in den Arm zu nehmen und zuzuhören“, sagte die Expertin von der Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht“ am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Langer empfiehlt Eltern herauszufinden, was das Kind in der Schule oder im Internet zu dem Fall aufgeschnappt habe und wie viel es wisse. Dann rät Langer zu klären, „wo das Kind gefühlsmäßig steht“. „Hat es Angst, Sorgen oder Panik?“

„Im Gespräch mit dem Kind bleiben Eltern am besten sachlich und betonen, dass die Polizei den Fall und die Hintergründe nun aufklären muss“, sagte Langer AFP. Eltern könnten die Tragödie auch erklärbar machen, indem sie vermitteln, dass die Mutter der Kinder „vielleicht in einer Notsituation war und dass es ihr schlecht ging“. Zudem sollte der Fall als absolute Ausnahme dargestellt werden.

Auch in den kommenden Tagen sei es wichtig, dass Eltern „nachspüren“, ob ihr Kind offene Frage oder Ängste hat und unter Umständen Betreuungspersonen in der Schule einbinden. Wichtig sei, Kinder zu begleiten und dafür zu sorgen, „dass sie in den sozialen Medien nicht auf Informationen und Details stoßen, die für ihr Alter ungeeignet sind“, sagte Langer. „Wollen Kinder sich weiter informieren, können Eltern auf Kindernachrichtenformate verweisen.“

Am Donnerstag waren in einer Wohnung in Solingen fünf getötete Kinder im Alter zwischen anderthalb und acht Jahren entdeckt worden. Die Polizei geht davon aus, dass die 27-jährige Mutter für die Tat verantwortlich ist. Die Frau wird nach einem Suizidversuch schwer verletzt im Krankenhaus behandelt. Ein sechstes Kind, ein elf Jahre alter Junge, überlebte.

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