Die Deutsche Post denkt darüber nach, Briefe an private Adressen nur noch an fünf statt sechs Wochentagen zuzustellen. Für das Unternehmen stelle sich die Frage, „ob wir in Deutschland am Montag eine flächendeckende Briefzustellung brauchen“, sagte Vorstandsmitglied Tobias Meyer der Zeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe).
Die Zustellung von Firmenpost auch am Montag sei sicherlich sinnvoll, doch bei privater Post sei dies fraglich, konstatierte Meyer, der im Vorstand für das Brief- und Paketgeschäft zuständig ist. Geregelt werden die Zustellungstage in der sogenannten Post-Universaldienstverordnung, die gerade zur Novellierung ansteht.
Die Post befindet sich derzeit in Tarifgesprächen für ihre rund 140.000 Beschäftigten. In der vergangenen Woche beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben tausende Beschäftigte über vier Tage hinweg an Warnstreiks im gesamten Bundesgebiet.
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Meyer sagte dazu, ein derart hoher Abschluss wäre „verantwortungslos“. Verdi dürfe nicht ausblenden, dass die Post im ersten Halbjahr in der Briefmenge mit elf Prozent ihren bislang stärksten Einbruch erlebt habe.