Rauch von Waldbränden an US-Westküste zieht nach New York und Europa

Symbolbild: Waldbrand
Symbolbild: Waldbrand

Die Rauchwolken der Waldbrände im Westen der USA sind bis an die US-Ostküste gezogen. Am Dienstag war der Rauch am Himmel über New York sichtbar, wie die Internetseite „NY Metro Weather“ meldete. Meteorologen gehen davon aus, dass der Rauch noch in dieser Woche über den Atlantik bis nach Europa ziehen wird. Ein großes Feuer außerhalb von Los Angeles bedrohte unterdessen ein über hundert Jahre altes Oberservatorium.

In den Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington wüten seit Tagen verheerende Waldbrände. Mindestens 35 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Über Tage hing der bei den Bränden entstandene Rauch im Westen der USA und Kanadas fest, was in Städten wie Portland, Vancouver und San Francisco zu Luftverschmutzung führte.

Laut dem Nationalen Wetterdienst (NWS) und „NY Metro Weather“ trieb starker Wind den Rauch nun bis an die US-Ostküste. Am Dienstag hing er in einer Höhe von 4500 bis 6000 Meter über New York. Es war in der Millionenstadt den ganzen Tag diesig, eine Verschlechterung der Luftqualität an der Ostküste befürchteten die Meteorologen aber nicht.

In Nordeuropa dürfte der Rauch noch in dieser Woche ankommen, wie das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte.

In Kalifornien kämpfte die Feuerwehr am Dienstag vor allem gegen das sogenannte Bobcat Fire, das nach Angaben der US-Forstverwaltung bis auf 150 Meter an das 116 Jahre alte Mount-Wilson-Observatorium auf einem Berg nordöstlich von Los Angeles herankam. Alle Mitarbeiter wurden bereits am Montagabend in Sicherheit gebracht.

Das Feuer sei dem Observatorium gefährlich nahe gekommen, sagte der Feuerwehrchef im Bezirk Los Angeles, David Dantic, der „Los Angeles Times“. Die seit zehn Tagen lodernden Flammen haben demnach schon 16.200 Hektar Land zerstört und breiten sich immer weiter aus.

Wie der Radiosender KNX berichtete, bedroht das Feuer auch mehrere Funktürme in der Region. Die Bewohner mehrerer Ortschaft in dem Gebiet sollten sich für eine mögliche Evakuierung bereithalten.

Das Bobcat Fire ist eines von insgesamt 27 Feuern, die seit Mitte August in Kalifornien wüten. Allein in Kalifornien gab es schon mehr als 20 Tote. Betroffen sind auch die Bundesstaaten Oregon und Washington weiter nördlich. Die Brände haben bereits mehr als zwei Millionen Hektar Land zerstört – eine Fläche von der Größe des Bundesstaats New Jersey.

Die demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris reiste am Dienstag nach Kalifornien. In der Ortschaft Auberry nordöstlich von Fresno, die vom sogenannten Creek Fire heimgesucht wurde, machte sich die Senatorin ein Bild von den Zerstörungen. Von vielen Häusern in Auberry seien nur die Schornsteine stehengeblieben, sagte Harruis. „Diese Schornsteine erinnern mich an Grabsteine.“

US-Präsident Donald Trump hatte bei einem Besuch in der Katastrophenregion am Montag erneut den Klimawandel bestritten. Das Weltklima werde wieder „kühler werden“, sagte Trump.

Nach übereinstimmender Meinung vieler Wissenschaftler ist für die seit Jahren in ihren Dimensionen immer weiter zunehmenden Wald- und Buschbrände im Westen der USA die Erderwärmung mitverantwortlich. Der Klimawandel führt demnach zu zunehmender Trockenheit in der Natur, wodurch die rasche Ausbreitung der Flammen begünstigt wird.

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