Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, hat den von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) angekündigten Runden Tisch zur Zukunft der Innenstädte begrüßt. „Über die Zukunft der Innenstädte gemeinsam mit allen Akteuren zu sprechen, ist gut“, lobte Dedy am Mittwoch. Das Thema „steht bei uns ganz vorne auf der Tagesordnung, weil wir keine Zeit zu verlieren haben“.
Altmaiers Idee von mehr Digitalisierung im Einzelhandel „greift aber zu kurz“, sagte Dedy. Das Problem seien vor allem hohe Mieten und Pachten für Gewerbeimmobilien. „Die können nur noch große Konzerne zahlen, die inhabergeführten Geschäfte werden immer weiter zurückgedrängt.“
Der Deutsche Städtetag warnt vor dem Hintergrund der Corona-Sorgen vieler Einzelhändler in den Einkaufsstraßen und den geplanten Filialschließungen bei Galeria Karstadt Kaufhof vor einer Verödung der Innenstädte. Er fordert unter anderem, Städte sollten leerstehende „Schlüsselimmobilien“ erwerben und als vorübergehende Eigentümer selbst über deren Nutzung entscheiden dürfen.
Minister Altmaier hatte am Dienstag einen Runden Tisch zur „Krise in den Innenstädten“ Anfang Oktober angekündigt. Dabei soll auch mit Handel und Digitalwirtschaft beraten werden, „wie wir dem Einzelhandel die Partizipation an steigenden Onlineumsätzen ermöglichen können“. Es gebe entsprechende Modelle auf lokaler Ebene, der Bund wolle diese Entwicklung unterstützen.