Trump leugnet bei Besuch in US-Waldbrandgebieten erneut den Klimawandel

Donald Trump - Bild: AFP via glomex
Donald Trump - Bild: AFP via glomex

US-Präsident Donald Trump hat bei einem Besuch in den Waldbrandgebieten in Kalifornien erneut den Klimawandel geleugnet. Das Weltklima werde sich bald wieder abkühlen, sagte Trump am Montag in Sacramento. „Es wird wieder kühler werden. Sie werden schon sehen“, sagte er zum Leiter der kalifornischen Behörde für natürliche Ressourcen, Wade Crowfoot. Crowfoot erwiderte: „Ich wünschte, die Wissenschaft würde Ihnen zustimmen.“

Für die riesigen Waldbrände im Westen der USA machte Trump bei der Besprechung mit Einsatzkräften und Behördenvertretern erneut eine unzureichende Pflege der Wälder verantwortlich. „Es muss starke Waldbewirtschaftung geben“, forderte Trump. Umgestürzte Bäume würden schon nach kurzer Zeit sehr trocken. „Sie werden wirklich wie ein Streichholz. Sie explodieren einfach“, sagte Trump.

Kaliforniens Gouverneur Gavon Newsom räumte zwar Verbesserungsbedarf bei der Waldpflege ein, brachte die Brände aber mit dem Klimawandel in Verbindung: „Die Hitzewellen werden immer heißer, die Dürren immer trockener“, sagte der Politiker der oppositionellen Demokraten. Der Klimawandel sei „real“ und verschärfe die Krise.

Trump war in die Katastrophenregion gereist, um sich persönlich über die riesigen Brände unterrichten zu lassen. Schon vor seinem Besuch war ein heftiger politischer Streit über die Ursache der Feuer ausgebrochen.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden bezeichnete Trump am Montag als „Klima-Brandstifter“. Weil Trump den Klimawandel leugne, trage er auch eine Mitverantwortung für die Waldbrände, sagte Biden unmittelbar vor Trumps Ankunft in Kalifornien in einer Rede in seinem Heimatstaat Delaware. „Wenn ein Klima-Brandstifter vier weitere Jahre im Weißen Haus bekommt, wird sich niemand wundern, wenn noch mehr von Amerika in Flammen steht“, sagte Biden.

Der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Demokraten warf Trump vor, keine Verantwortung für die Waldbrände zu übernehmen. „Wir brauchen einen Präsidenten, der die Wissenschaft respektiert, der versteht, dass die Zerstörung durch den Klimawandel schon da ist“, forderte der frühere Vizepräsident.

Durch die verheerenden Brände, die seit Tagen in westlichen Bundesstaaten wie Kalifornien, Oregon und Washington wüten, sind schon mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen, davon allein 27 in der vergangenen Woche. Dutzende weitere Menschen werden vermisst. Mehr als 30.000 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, die bereits rund zwei Millionen Hektar Land verwüstet und tausende Häuser zerstört haben.

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