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Brasiliens Präsident distanziert sich von mutmaßlich korruptem Senator

Jair Bolsonaro - Bild: Alan Santos/PR / CC BY 2.0

Jair Bolsonaro - Bild: Alan Santos/PR / CC BY 2.0

Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro ist auf Distanz zu einem verbündeten Senator gegangen, der bei einer Durchsuchung der Polizei mutmaßlich veruntreutes Geld in seiner Unterhose versteckt hatte. „In meiner Regierung gibt es keine Korruption“, betonte der Präsident am Donnerstag (Ortszeit). Senator Chico Rodriguez war bei Ermittlungen zu veruntreuten Corona-Hilfsgeldern für die Corona-Hilfe m Mittwoch von der Polizei durchsucht worden. 

„Dieser Fall ist geschehen. Ich bedaure ihn“, sagte Bolsonaro in seiner wöchentlichen Video-Ansprache auf der Online-Plattform Facebook. Zugleich betonte er,  in seiner Regierung gebe es keine Korruption: „Bis jetzt: null“, sagte der Präsident. Presseberichte, wonach er mit Rodriguez befreundet sei, bestritt er.

Rodriguez wurde am Donnerstag seines Amtes enthoben. Zuvor hatte der Bundesgerichtshof über die Amtsenthebung entschieden und festgelegt, dass die Aufnahmen von der Durchsuchung nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürften. Auch wenn Rodriguez‘ Schuld bewiesen werde, müsse man ihn vor „unnötiger öffentlicher Demütigung“ schützen, befand das Gericht. Rodriguez beharrt indessen auf seine Unschuld.

Die Polizei hatte bei Rodriguez Bargeld im Wert von umgerechnet 4500 Euro gefunden. Einen Teil des Geldes habe der ehemalige Senator in seiner Unterhose und „zwischen den Pobacken“ versteckt, berichteten brasilianische Medien unter Berufung auf Polizeikreise. 

Zu Bolsonaros Wahlversprechen gehörte ein hartes Vorgehen gegen Korruption. Seit seinem Amtsantritt im Januar 2019 gab es jedoch zahlreiche Korruptionsskandale in seinem Umfeld.

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