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Eine Sexbombe mit einem äußerst braven Liebesleben

Eine Sexbombe mit einem äußerst braven Liebesleben

Sharon Tate & Elke Sommer - Bild: Hatami

Große Filme in Hollywood hat sie schon seit vielen Jahren nicht mehr gemacht, doch die Bezeichnung „Ex-Hollywood-Star“ verbittet sich Elke Sommer. „Ich verrate Ihnen nun was: Wenn man einmal ein Hollywood-Star war, dann bleibt man das ein Leben lang“, sagte die im fränkischen Marloffstein lebende Sommer einmal ihrer Lokalzeitung, den „Erlanger Nachrichten“. Am Donnerstag wird Sommer 80 Jahre alt.

Über ihr Image als Sexsymbol muss die Schauspielerin, Synchronsprecherin, Malerin und Sängerin schmunzeln. „Es hat mich auch amüsiert, denn ich bin ja ein Sexsymbol, das in seinem Leben gerade mal vier Männer hatte“, sagte Sommer kürzlich der „Bunten“. Der vierte dieser übersichtlichen Männerreihe ist ihr zweiter Ehemann, der Hotelier Wolf Walther, mit dem sie seit 1993 verheiratet ist. 

Es ist eine sehr seriöse Vita für eine Frau, die vor gut 20 Jahren vom „Playboy“ zur erotischsten Deutschen des Jahrhunderts gewählt wurde. Von der „Sauerkraut-Bardot“ schwärmte Anfang der 60er Jahre eine US-Zeitung.  

Sommer kam am 5. November 1940 in Berlin-Spandau unter ihrem Geburtsnamen Elke von Schletz als einzige Tochter eines evangelischen Pfarrers aus einem alten Adelsgeschlecht zur Welt, sie ist qua Geburt Baroness. 1942 wurde die Familie in die Fränkische Schweiz in Sicherheit gebracht, wo die kleine Elke aufwuchs.

Als ihr heiß geliebter Vater starb, war Elke 14 Jahre alt – ein großer Schock für das junge Mädchen, das fortan sein Leben selbst in die Hand zu nehmen versuchte. Sie brach das Gymnasium ab und ging mit 17 als Au-pair-Mädchen nach London, wo sie auch eine Sprachschule abschloss.

Als Belohnung fuhr die Mutter mit Elke nach Viareggio. Die zur Schönheit erblühte Tochter gewann in dem italienischen Badeort einen Schönheitswettbewerb, der erste Schritt zur Filmkarriere. Ein Regisseur sah in der Zeitung ihr Foto und engagierte sie für eine Filmproduktion in Rom. Weil die Italiener ihren Namen verhunzten, nannte sie sich Sommer.

Nach dem ersten Film drehte sie rasch in Italien den zweiten und erregte schließlich auch die Aufmerksamkeit deutscher Produzenten. Ihre erste große Hauptrolle spielte Sommer 1961 in „Das Mädchen und der Staatsanwalt“. 

Der Film erhielt etliche Preise – und Sommer in Erlangen einen ganz besonderen Anruf. „Möchten Sie einen Film mit Paul Newman drehen?“, habe der Anrufer aus den USA gefragt, erzählte sie später. Für ihre Rolle in „Der Preis“ erhielt sie später den Golden Globe als beste Newcomerin des Jahres. Mit Newman soll sie bis zu dessen Tod 2008 befreundet gewesen sein – so wie mit Peter Sellers, der sie sogar heiraten wollte. 

Dass Sommer im Gegensatz zu vielen anderen Schauspielern in den USA blieb, lag aber nicht nur an der beruflichen Karriere. Trotz mancher Erfolge unter ihren rund hundert Kinofilmen, einiger Anerkennung als Theaterdarstellerin und auch vielen Fernsehauftritten wie in der „Muppet Show“ blieb der ganz große Durchbruch aus. Vielmehr blieb Sommer zunächst auch wegen ihrer 1964 geschlossenen Ehe mit dem Journalisten Joe Hyams in den USA, seither hat sie ein Haus in Beverly Hills. 1981 wurde die Ehe geschieden.

Mittlerweile verbringt Sommer ihre Zeit meistens im kleinen Marloffstein. Im Garten ihres Hauses malt sie gern und mit einigem Erfolg. Doch ihre Bekanntheit verdankt sie ihren Filmen, womit einer ihrer Wünsche sich nicht erfüllte: „Mir ist lieber, für die Menschen eine Malerin zu sein, die auch schauspielert, als eine Schauspielerin, die auch malt“, sagte sie einmal über ihr zweites künstlerisches Standbein.

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