Am Donnerstag sind erneut Flüchtlinge aus Griechenland in Hannover gelandet, die Deutschland aus humanitären Gründen aufnimmt. Es handelt sich nach Angaben des Bundesinnenministeriums um 104 Menschen, darunter 17 kranke Kinder mit ihren Kernfamilien und 27 unbegleitete Minderjährige. Seit April 2020 hat Deutschland damit insgesamt 1009 Menschen aus Griechenland aufgenommen.
Die 17 Familien bestehen den Angaben zufolge aus 23 Erwachsenen und 54 Minderjährigen. Sie werden in die Bundesländer Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen verteilt. Die 27 unbegleiteten Minderjährigen werden von Brandenburg, Berlin, Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen aufgenommen.
Die Bundesregierung hatte nach den Bränden im Flüchtlingslager Moria entschieden, 1553 Familienangehörige von den griechischen Inseln aufzunehmen, deren Schutzberechtigung zuvor bereits von der griechischen Regierung festgestellt wurde. Neben der Aufnahme der schutzbedürftigen Familien hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach Abstimmung innerhalb der Bundesregierung bereits im Koalitionsbeschluss vom 8. März im Rahmen einer europäischen Hilfsaktion entschieden, 243 kranke Kinder einschließlich ihrer Kernfamilien aus Griechenland zu übernehmen.
Grundlage für die Verteilung ist ein gemeinsames Bund-Länder-Konzept, das in Abstimmung mit allen Ländern entwickelt wurde. Dabei werden auch familiäre Bindungen und besondere medizinische Bedarfe berücksichtigt.