Grüne und Umweltschützer kritisieren Scheitern von Meeresschutz in Antarktis

Symbolbild: Antarktis
Symbolbild: Antarktis

Vertreter der Grünen und von Umweltorganisationen haben sich enttäuscht darüber gezeigt, dass es weiterhin kein Meereschutzgebiet in der Antarktis gibt. Die Jahrestagung der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) war am Freitag ohne einen entsprechenden Beschluss zu Ende gegangen. Das Scheitern der Verhandlungen sei „ein schwerer Rückschlag“, erklärte die Grünen-Naturschutzexpertin Steffi Lemke am Samstag.

Es sei eine wichtige Chance verpasst worden, „die existenzielle Krise unserer Weltmeere und der marinen Ökosysteme abzubremsen“, beklagte Lemke. „Alle Kraft muss sich nun auf die nächste Verhandlungsrunde im kommenden Jahr richten.“

Die Schuld am diesjährigen Scheitern schrieb Lemke China und Russland zu. Diese hätten eine Einigung auf die Einrichtung eines Schutzgebietes im antarktischen Weddellmeer blockiert. Der CCAMLR gehören insgesamt 25 Staaten an, darunter Deutschland, sowie die EU.

Der Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack erklärte ebenfalls, China und Russland handelten „verantwortungslos“. Beide Länder weigerten sich, „den fragilen Lebensraum der Antarktis zu schützen, und wollen ihn weiterhin rücksichtslos ausbeuten. Damit setzen sie die Zukunft des südlichen Eismeeres aufs Spiel.“

Der WWF-Meeresschutzexperte Tim Packeiser forderte, die Bundesregierung müsse nun „endlich auf höchster politischer Ebene aktiv werden, um die notwendige Unterstützung aller CCAMLR-Mitgliedstaaten einzuholen“. Ein effektiver Schutz für die „einzigartigen Ökosysteme, Lebensräume und Arten im Südpolarmeer“ sei unabdingbar.  

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