Drei Monate vor dem nächsten Parteitag seiner Arbeiterpartei hat Nordkoreas Machthaber Kim Jon Un eine landesweite Mobilisierung zur Stärkung der schwächelnden Wirtschaft angeordnet. Die Entscheidung sei bei einer Sitzung des Zentralkomitees verkündet worden, berichteten die Staatsmedien am Dienstag.
Verpflichtende Massenmobilisierungen mit Überstunden und zusätzlichen Aufgaben für alle Arbeiter sind in Nordkorea im Vorfeld wichtiger Termine üblich und werden im häufig militaristischen Jargon als „Kampf“ bezeichnet. Die Beteiligung an diesen Aktionen wird streng überwacht. Menschenrechtsorganisationen kritisieren sie als Form der Zwangsarbeit.
Das Land habe mit seinen Anstrengungen bereits „historische Leistungen“ vollbracht und in diesem Jahr „beispiellose Herausforderungen und Schwierigkeiten“ gemeistert, hieß es bei der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Das Volk dürfe sich jedoch nicht „auf unseren Lorbeeren ausruhen“. Es gebe noch viele Ziele, die dieses Jahr erreicht werden müssten.
Beim Parteitag der regierenden Arbeiterpartei im Januar soll ein neuer Wirtschaftsplan vorgelegt werden. Nordkorea leidet unter den Folgen chronischen Missmanagements sowie internationaler Sanktionen wegen seiner Atom- und Raketenprogramme. Der vorangegangene Wirtschaftsplan wurde im August zu Grabe getragen, als ein Parteitreffen im August erklärte, die Ziele zur Stärkung der Wirtschaft hätten „ernsthafte Verspätung“.