Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sieht durch den Klimawandel zunehmende Belastungen auf die Bundeswehr zukommen. Die Bundeswehr werde „absehbar mehr gefordert sein“, sagte die Ministerin der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstagsausgaben). „Die Folgen des Klimawandels stellen eine zentrale Herausforderung für die globale Stabilität und Sicherheit dar.“
Der Klimawandel stelle die Bundeswehr vor neue Anforderungen – im „Einsatz in der dürregeplagten Sahel-Region genauso wie bei der Waldbrandbekämpfung in Deutschland“, sagte Kramp-Karrenbauer. Die Bundeswehr stehe dabei vor ganz konkreten Problemen, um ihre Reaktionsfähigkeit zu bewahren: „Das betrifft Ausrüstung und Infrastruktur genauso wie unsere Krisenfrüherkennung und Ausbildung.“ Die Bundeswehr ist nach Ministeriumsangaben schon jetzt in Auslandseinsätzen wie in Mali und Afghanistan mit extremen klimatischen Bedingungen konfrontiert.
Nach Einschätzung des Grünen-Verteidigungsexperten Tobias Lindner haben Bundesregierung und Bundeswehr noch „sehr viel Nachholbedarf“, wenn es um die Anpassung der Truppe an den Klimawandel geht. „Im gesamten Beschaffungsprozess muss die Klimakrise künftig mehr in den Blick genommen werden“, sagte Lindner den Zeitungen aus Stuttgart.
Der Grünen-Politiker verlangt von der Bundeswehr zudem, sich selbst klimaschonender aufzustellen. „Als Großorganisation hat die Bundeswehr einen erheblichen CO2-Ausstoß.“ Bislang gebe es aber nicht einmal eine konsequente Erfassung der durch die Bundeswehr verursachten Treibhausgasemissionen.