Polizei startet Räumung von Wald nahe Dannenröder Forst in Hessen

Symbolbild: Polizei
Symbolbild: Polizei

Vor einer geplanten Rodung für den umstrittenen Ausbau der Autobahn 49 in Mittelhessen hat die Polizei mit der Räumung eines Waldstücks in der Nähe des Dannenröder Forsts begonnen. Im Herrenwald bei Stadtallendorf sollten noch am Donnerstag „die ersten Fällarbeiten beginnen“, sagte ein Polizeisprecher in Gießen der Nachrichtenagentur AFP. Die Beamten seien „im Gespräch mit den Aktivisten“, die dort gegen die Rodung protestierten.

Nach Polizeiangaben hielten sich am Donnerstagmorgen rund 40 Aktivisten im Herrenwald auf. Ziel der Gespräche sei „das freiwillige Verlassen des Walds“, schrieb die Polizei im Kurzbotschaftendienst Twitter. Anschließend sollte das Waldstück abgesperrt werden.

Die Polizei setzte den Autobahngegnern eine Frist bis 10.00 Uhr. Wer bis dahin den Herrenwald freiwillig verlasse, „kann ohne weitere polizeiliche Maßnahmen gehen“, hieß es. Bei allen anderen würden die Personalien aufgenommen. Zugleich forderte die Polizei Aktivisten auf, nicht hinter den Baumaschinen herzulaufen. Das sei „lebensgefährlich“.

Seit einem Jahr protestieren Umweltschützer im Dannenröder Forst gegen den Ausbau der A49 zwischen Gießen und Kassel, die durch das Waldgebiet um den Dannenröder Forst führen soll. Laut Polizei halten sich etwa 150 Aktivisten derzeit im Wald auf. Wegen der Größe des Gebiets hat der Einsatz demnach eine größere Dimension als rund um den Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen. 

Der eigentliche Bau der Autobahn soll laut dem Landkreis Vogelsberg am 1. September 2021 beginnen. Als Vorbereitung dazu sollen zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 rund 27 Hektar Wald gerodet werden. In der vergangenen Woche verbot der Landkreis die weitere Nutzung von Baumhäusern im Wald. Die Aktivisten sollten das Gebiet bis Mittwoch räumen. Die Umweltschützer kündigten Widerstand an.

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