Der wegen der Ermordung der schwedischen Journalistin Kim Wall zu lebenslanger Haft verurteilte dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen hat einen Fluchtversuch unternommen. Ein Polizeisprecher teilte mit, der 49-Jährige habe am Dienstag versucht, aus dem Gefängnis von Albertslund bei Kopenhagen zu fliehen, sei aber von der Polizei daran gehindert worden.
Auf Bildern des Polizeieinsatzes war zu sehen, wie Madsen vor einer Hecke in der Nähe einer Straße sitzt und zwei vor ihm liegende Polizisten mit ihrer Waffe auf ihn zielen. Unbestätigten Medienberichten zufolge hatte Madsen der Polizei mit einer Waffe oder einem Sprengsatz gedroht. Er wurde schließlich festgenommen, wie die Polizei mitteilte.
In einer Anfang September ausgestrahlten Fernsehdokumentation hatte Madsen den Mord an Wall im August 2017 nachträglich gestanden. Die schwedische Journalistin Wall hatte sich am 10. August 2017 mit dem exzentrischen Autodidakten auf dessen selbstgebautem U-Boot „Nautilus“ getroffen, um eine Reportage zu schreiben. Einen Tag später wurde die 30-Jährige als vermisst gemeldet.
Madsen behauptete zunächst, er habe Wall nach einer Havarie sicher an Land gebracht. Als ihre Leichenteile in der Ostsee gefunden wurden, sagte er, Wall sei bei einem Unfall an Bord ums Leben gekommen und er habe ihre Leiche im Meer entsorgt. Später änderte er seine Version nochmals und sagte, Wall sei nach einem plötzlichen Druckabfall an Bord gestorben.
Das Gericht in Kopenhagen befand jedoch den dänischen Erfinder schuldig, Wall sexuell missbraucht, ermordet und zerstückelt zu haben, und verurteilte ihn im April 2018 zu einer lebenslänglichen Haftstrafe.