Polizeigewerkschaften fordern Verschiebung von Castortransport wegen Corona

Castortransport - Bild: KaiMartin, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Castortransport - Bild: KaiMartin, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Polizeigewerkschaften fordern eine Verschiebung des demnächst anstehenden Castortransports aus dem britischen Sellafield ins südhessische Biblis. Die Polizei stehe derzeit unter besonderem Druck und sehe sich nicht in der Lage, mehrere Großeinsätze parallel zu organisieren, erklärte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) am Freitag. Einen Nukleartransport zu begleiten und „zeitgleich verschärfte Kontrollmaßnahmen an den Landgrenzen zur Eindämmung der Pandemie durchzuführen, wird nicht funktionieren“, betonte der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt.

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert den Einsatz zur Begleitung des Castor-Transports, der in etwa zwei Wochen geplant ist. Der Gesundheitsschutz der Beamten bei personalintensiven Einsätzen habe Priorität, erklärte der GdP-Vizevorsitzende Jörg Radek. „Von der Ansteckungsgefahr sind die Einsatzkräfte nicht ausgenommen.“ 

Die Rahmenbedingungen hätten sich gegenüber dem Frühjahr verschlechtert, so Radek. „Deshalb unsere Forderung nach einer Absage.“ Beamte, die nicht zur Sicherung von Castortransporten benötigt würden, könnten für die Bewältigung der Pandemie eingesetzt werden.

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