Die Tourismusbranche erlebt in diesem Jahr eine Achterbahnfahrt. Nach einem massiven Einbruch wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr hat sich die Mobilität in Deutschland laut einem Medienbericht während des Sommers wieder auf Vorkrisenniveau stabilisiert, wie das Magazin „Spiegel“ berichtet. Inzwischen wächst angesichts der schnell steigenden Infektionszahlen jedoch offensichtlich wieder die Verunsicherung.
Auswertungen anonymisierter Bewegungsmuster zeigten, dass die Mobilität in Deutschland zwischen Mitte und Ende März um etwa 40 Prozent eingebrochen sei, berichtete der „Spiegel“ am Samstag. Bereits nach wenigen Wochen habe es aber eine schrittweise Normalisierung gegeben. Seit Juli bewegten sich die Deutschen laut dem Bericht wieder ähnlich viel wie im vergangenen Jahr.
Die vom „Spiegel“ genannten Zahlen beziehen sich allerdings nur auf den Zeitraum bis September. Die aktuelle Entwicklung, seit die Infektionszahlen wieder in die Höhe schnellen, ist noch nicht erfasst.
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hatte in den vergangenen Tagen wiederholt auf eine hohe Zahl von Stornierungen hingewiesen. Dabei spielen demnach die neuen behördlichen Einschränkungen wegen der Corona-Krise eine Rolle, aber auch zahlreiche Absagen von Kunden, die in der aktuellen Lage lieber auf Reisen verzichten. Zudem werden immer mehr Veranstaltungen abgesagt.
Große Einbrüche gibt es ohnehin seit dem Frühjahr bei Geschäftsreisen mit der Bahn. Der Vorstand der Bahn für den Fernverkehr, Michael Peterson, sagte dem „Spiegel“, bei den Geschäftskunden sei die Bahn „immer noch 70 Prozent im Minus“. Dafür funktioniere der Betrieb reibungsloser: Zwischen Juli und September waren laut Peterson die Züge so pünktlich unterwegs wie seit acht Jahren nicht.