Studie: Britische Finanzunternehmen „flüchten“ in die EU

Symbolbild: Brexit
Symbolbild: Brexit

Britische Finanzunternehmen haben wegen des Brexit einer Studie zufolge schon mehr als 7500 Jobs in die EU verlagert. Zahlreiche Unternehmen planten zudem die Verschiebung von Vermögenswerten, teilte die Wirtschaftsberatung EY am Donnerstag mit. Ihren Angaben zufolge sind es 24 Firmen. Diese hätten zwar keine genauen Angaben gemacht, EY schätzt den Wert aber auf mehr als 1,2 Billionen Pfund (1,3 Billionen Euro). 

Die Brexit-Übergangszeit endet am 1. Januar 2021. Drei Monate vor dem Ende der Übergangszeit „vollenden die Unternehmen ihre Vorbereitungen und setzen die Verlagerung von Stellen und Geschäften in die EU fort“, heißt es bei EY. 

Seit der Abstimmung der Briten über den Austritt aus der Europäischen Union im Juni 2016 hätten zudem 44 in Großbritannien ansässige Unternehmen angekündigt, neues Personal in der EU einzustellen. Mehr als 2850 Jobs seien so etwa in Frankfurt am Main, Paris, Luxemburg oder Dublin entstanden, allein in diesem Jahr rund 400.

Die Londoner City ist für die EU bisher ein zentraler Finanzplatz. Die EU trifft deshalb bereits Vorbereitungen, um Marktturbulenzen zu Jahresbeginn zu verhindern. Vergangene Woche etwa kündigte die EU-Kommission an, dass sie bis Mitte 2022 britischen Abwicklungshäusern für Finanzprodukte wie Derivate weiter Geschäfte auf dem EU-Markt erlauben will.

In Zukunft hängt der Zugang der Finanzhäuser aus Großbritannien von sogenannten Äquivalenzentscheidungen ab. Mit ihnen würde die EU-Kommission von Jahr zu Jahr entscheiden, ob die britischen Regeln für die Finanzbranche noch den europäischen entsprechen. Nur dann könnten britische Banken und Finanzhäuser weiter auf dem Kontinent tätig sein.

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