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Antenne Bayern eigenmächtig unterwegs – Afrikareise des Löwen Subali ist eine „Ente“!

Antenne Bayern eigenmächtig unterwegs – Afrikareise des Löwen Subali ist eine „Ente“!

Löwe Subali - Bild: Tiergarten Nürnberg

NÜRNBERG. Der Radiosender „Antenne Bayern“ hat in seiner Sendung „Wünsch Dir was“ eine angeblich notwendige Rettung des Asiatischen Löwen Subali aus dem Nürnberger Tiergarten initiiert. Am heutigen Mittwoch wurde als Ergebnis ein möglicher Umzug Subalis in einen Katzenpark in Südafrika angekündigt. Dazu der Direktor des Tiergartens, Dag Encke:

„Der Radiobeitrag ist eine Ente. Der Tiergarten plant derzeit keinen Löwentransport und es gibt zurzeit auch keine Pläne, die Situation des Löwen in Nürnberg zu verändern. Die Verantwortlichen des Tiergartens sind deutlich verärgert über die eigenmächtige Initiative des Radiosenders, die weder realisierbar noch notwendig ist. Dass das Leben des Löwen weder aktuell noch faktisch gefährdet ist, ist seit Wochen hinreichend in den Medien kommuniziert worden. Dazu bedarf es keiner weiteren Kommentare seitens des Tiergartens. Da der Löwen dem Sender zudem nicht gehört, ist es gelinde formuliert eine juristische Anmaßung, so zu tun, als könne er entscheiden, was mit einem Tier des Tiergartens künftig zu geschehen habe und wohin es transportiert werden soll.“

Die Initiative des Radiosenders war nicht mit den Verantwortlichen des Tiergartens abgesprochen. Die Aussage des Senders, dass alle Dokumente und Zertifikate für den Transfer vorliegen, kann nicht stimmen. Alle legalen artenschutzrechtlichen Dokumente für den Löwen liegen sicher verwahrt beim legitimen Halter und den zuständigen Behörden. Ein legaler Transport eines Löwen von Deutschland nach Südafrika würde Monate der Vorbereitung in Anspruch nehmen, so der Nürnberger Tiergarten in seiner Presseerklärung weiter.

Es bleibt beim bisherigen Plan: So werden in den nächsten Monaten ein Hormonprofil der beiden Nürnberger Löwen erstellt, die Ergebnisse ausgewertet und Schlussfolgerungen gezogen. Daraufhin sind eventuell weiter Untersuchungen notwendig oder es wird gemeinsam mit dem Arterhaltungszuchtprogramm der europäischen Zoos eine Lösung für das zuchtfähige Tier gesucht. Tiergartendirektor Dr. Dag Encke fügt hinzu: „Dies ist ein vollkommen normales Vorgehen in zoologischen Zuchtprogrammen von bedrohten Tieren. Antenne Bayern wird dabei kein Mitspracherecht haben.“

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