Website-Icon Nürnberger Blatt

Deutsche Krankenhäuser erwarten Rekordzahl von Intensivpatienten

Deutsche Krankenhäuser erwarten Rekordzahl von Intensivpatienten

Krankenpflegerin - Bild: CapturedMoments9193 via Twenty20

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft erwartet angesichts der deutlich gestiegenen Coronavirus-Infektionszahlen einen Rekord bei den intensivmedizinisch versorgten Patienten in Deutschland. In zwei bis drei Wochen werde die Höchstzahl der Intensivpatienten vom April übertroffen werden, dies lasse sich gar nicht mehr verhindern, sagte Verbandschef Gerald Gaß der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe). „Wer bei uns in drei Wochen ins Krankenhaus eingeliefert wird, ist heute schon infiziert.“

Gaß kündigte an, dass Pflegepersonal aus nicht-intensivmedizinischen Bereichen auf den Intensivstationen eingesetzt werden solle. Dies sei „natürlich nicht optimal, aber in einer solchen Ausnahmesituation zu rechtfertigen“.

Bund und Länder bereiten sich bereits auf eine mögliche Überlastung von Krankenhäusern vor. Ein Papier des Bundesinnenministeriums, welches der Nachrichtenagentur AFP am Wochenende vorlag, umreißt eine „Konzeption für einen länderübergreifenden Patiententransport bei einem Worst-Case-Covid-19-Szenario“. 

In Deutschland traten an diesem Montag bundesweit härtere Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie in Kraft. Unter anderem ist der gemeinsame Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur noch Menschen aus zwei Hausständen erlaubt, höchstens aber zehn Menschen.

Eine Vielzahl von Betrieben und Einrichtungen wie Opern, Theater, Schwimmbäder und Fitnessstudios muss geschlossen bleiben. Restaurants sind nur noch der Außer-Haus-Verkauf und die Lieferung von Speisen erlaubt. Übernachtungsangebote für touristische Zwecke sind untersagt. 

Der Einzelhandel hingegen kann seine Läden weiterhin öffnen. Auch Schulen und Kitas bleiben offen. Die Maßnahmen gelten zunächst bis Ende November; Mitte des Monats wollen Bund und Länder eine Zwischenbilanz ziehen. Einige Bundesländer weichen in Details von dem vereinbarten Maßnahmenkatalog ab.

Die mobile Version verlassen