Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat die Ausschreitungen am Rande der landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und für die Pressefreiheit verurteilt. Die Angriffe auf Polizisten bei den Kundgebungen in Paris und anderen Städten seien „inakzeptabel“, schrieb Darmanin am Samstagabend im Onlinedienst Twitter. 37 Beamte seien verletzt worden, 23 von ihnen in Paris.
In ganz Frankreich waren am Samstag zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Die Proteste richteten sich gegen ein geplantes Gesetz, mit dem die französische Regierung bestimmte Foto- oder Filmaufnahmen von Polizisten unter Strafe stellen will. Angefacht wurden sie von neuen Fällen von Polizeigewalt, die in dieser Woche durch Videoaufnahmen bekannt geworden waren und landesweit für Entsetzen gesorgt hatten.
In Paris und Rennes kam es am Rande der Proteste zu Ausschreitungen, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. In Paris setzte die Polizei Tränengas gegen Demonstranten ein, die Barrikaden errichteten und Steine auf Polizisten warfen. Am Bastille-Platz steckten Demonstranten einen Zeitungskiosk, den Eingang eines Gebäudes der französischen Zentralbank und eine benachbarte Brasserie in Brand. In der Umgebung brannten auch mehrere Autos. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.