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Iran erhofft sich von Biden-Sieg Wiedergutmachung „früherer Fehler“ der USA

Iran erhofft sich von Biden-Sieg Wiedergutmachung „früherer Fehler“ der USA

Hassan Ruhani - Bild: Tasnim News Agency, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat den Sieg von US-Demokrat Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl als Chance für die USA bezeichnet, um „frühere Fehler gutzumachen“. In einer Stellungnahme auf seiner offiziellen Webseite sagte Ruhani am Sonntag, die neue US-Regierung könne nun „auf den Weg der Einhaltung von internationalen Verpflichtungen“ zurückkehren. Das Nachbarland Afghanistan reagierte ebenfalls optimistisch auf den Wahlsieg Joe Bidens.

Der gewählte US-Präsident Biden hatte angekündigt, einen „glaubwürdigen Weg zur Rückkehr zur Diplomatie“ mit dem Iran einzuschlagen und das Atomabkommen möglicherweise neu zu verhandeln. Die USA waren 2018 einseitig aus dem internationalen Vertrag ausgetreten und haben seither zahlreiche Sanktionen gegen das Land verhängt, welche die iranische Wirtschaft belasten.

Auch der afghanische Präsident Aschraf Ghani begrüßte das US-Wahlergebnis. „Afghanistan freut sich, die vielschichtige strategische Partnerschaft mit den USA (…) weiterzuführen und zu vertiefen, besonders bei der Terrorbekämpfung und dem Friedensprozess in Afghanistan“, schrieb Ghani auf Twitter. 

Einige Afghanen hoffen nun auch auf einen langsameren Abzug der US-Truppen aus dem Land. „Biden wird ebenfalls den Krieg beenden, aber er will ihn zu einem verantwortungsvollen Ende bringen und nicht hasten wie Trump“, sagte Mohammed Dawud, ein Stoffverkäufer in der Hauptstadt Kabul. 

US-Präsident Donald Trump hatte im Februar ein Übereinkommen mit den radikalislamischen Taliban geschlossen, in dem er zusagte, US-Truppen bis Mai 2021 aus dem Land abzuziehen. 

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