Beim Ausbau der für die Verkehrswende nötigen Elektro-Ladesäulen sieht die staatliche Förderbank KfW nach einer Umfrage noch viel Potenzial im privaten Raum. 43 Prozent der Haushalte in Deutschland verfügten über einen Stellplatz, der sich grundsätzlich als Ladestelle nutzen ließe, erklärte die KfW am Donnerstag. Bereits heute finden demnach rund 54 Prozent aller Ladevorgänge für Elektroautos bei den Besitzern zu Hause statt.
„Die Voraussetzungen für die Errichtung von privater Ladeinfrastruktur sind sehr gut“, erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Gerade auf dem Land, „wo dem Auto im Vergleich zu den Städten eine größere Bedeutung zukommt“, könnten demnach viele private Ladestationen errichtet werden und „die öffentliche Ladeinfrastruktur sinnvoll ergänzen“.
Der KfW-Studie zufolge haben in ländlichen Regionen zwei Drittel der Haushalte einen geeigneten Stellplatz; in Großstädten sind es dagegen nur 25 Prozent. Die Förderbank befragte für die Angaben etwa 4000 Haushalte.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, werden E-Autos in erster Linie als Ersatz für Verbrenner angeschafft und zunehmend mit klimafreundlichem Strom betankt: Knapp 60 Prozent der Besitzer nutzen demnach Ökostromtarife oder haben eine eigene Solaranlage. Der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur könne dazu beitragen, „auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Mobilität ein weiteres gutes Stück voranzukommen“, erklärte Köhler-Geib.
Die KfW fördert intelligente Ladestationen an Privatstellplätzen nach entsprechendem Beschluss der Bundesregierung ab dem 24. November mit einem Zuschuss von 900 Euro. Verbraucher finden alle bislang förderfähigen Modelle im Internet unter www.kfw.de/440-ladestation.