Keine „Alaaf“-Rufe, keine Kostüme und erst recht kein Kölsch oder Schnaps – coronabedingt still hat die fünfte Jahreszeit am Mittwoch in Köln begonnen. Statt bunt verkleideten Jecken zogen um 11.11 Uhr uniformierte Polizisten durch die Innenstadt. Wegen der Corona-Pandemie waren alle öffentlichen Feiern zum traditionellen Beginn der Karnevalssession am Elften im Elften verboten.
„Der Verzicht auf die Sessionseröffnung und damit einem geliebten Teil der Kölner Tradition trifft viele Menschen direkt ins Herz“, erklärte der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob noch am Dienstagabend. Dennoch appellierte er an die Jecken, am Mittwoch auf einen Besuch in der Domstadt zu verzichten.
Bereits am Morgen kontrollierten mehrere Hundertschaften die Einhaltung der Coronaregeln und des im ganzen Stadtgebiet geltenden Alkoholverbots. Gleichzeitig war die Polizei im rechtsrheinischen Stadtteil Deutz bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen im Einsatz. Die angemeldete Versammlung durfte nur unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln stattfinden. Derzeit bedeutet das: Nicht mehr als 100 Teilnehmer und strikte Maskenpflicht.
Im Vorfeld hatten die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn eindringlich an die Kölner appelliert, in diesem Jahr auch auf private Feiern zu verzichten und zu Hause zu bleiben. Einen Karneval, „wie man ihn kennt“, sei in diesem Jahr nicht möglich, hieß es. Der 11. November 2020 sei „nur ein Tag im Kalender wie jeder andere auch“.