US-Präsident Donald Trump hat nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl Verteidigungsminister Mark Esper gefeuert. Der Pentagon-Chef sei entlassen, schrieb Trump am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Ich möchte ihm für seine Dienste danken.“ Zum geschäftsführenden Verteidigungsminister ernannte Trump den derzeitigen Leiter des Nationalen Zentrums zum Kampf gegen den Terrorismus, Christopher Miller.
Esper hatte sich als Verteidigungsminister eine gewisse politische Unabhängigkeit gewahrt. Im Juni widersprach der Minister offen Trump, als dieser bei den Black-Lives-Matter-Protesten einen möglichen Militäreinsatz gegen Demonstranten ins Spiel brachte. Der Einsatz von Berufssoldaten im Inland sollte nur das „letzte Mittel“ in den „dringlichsten und äußersten Situationen“ sein, sagte Esper damals. „Wir befinden uns derzeit nicht in einer solchen Situation.“
Beobachter hatten erwartet, dass der Präsident nach der Wahl Minister oder andere Regierungsverantwortliche entlassen könnte, denen er eine mangelnde Loyalität vorwirft. Trump ist nach seiner Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden noch bis zum 20. Januar im Amt.
Zuletzt hatte der Präsident offen mit einer Entlassung des renomminierten Corona-Experten Anthony Fauci geliebäugelt, der ihn mit düsteren Prognosen zur Pandemie immer wieder verärgert hatte. Allerdings sitzt Fauci als Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten auf einem Posten, auf den Trump keinen Einfluss hat.
Mit Blick auf Interims-Verteidigungsminister Miller schrieb der Präsident am Montag, dieser werde einen „großartigen Job“ machen. Technisch gesehen wird Miller der fünfte Pentagon-Chef in Trumps vierjähriger Amtszeit. Der Präsident hatte mit Jim Mattis und Esper zwei vom Senat bestätigte Verteidigungsminister. Außerdem gab es mit Patrick Shanahan und Richard Spencer zwei nur geschäftsführende Minister.