Vom Boom bei den Paketdiensten spüren die Beschäftigten kaum etwas

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Symbolbild: Paketzustellung

Trotz anhaltender Zunahme von Online-Handel und Paketaufkommen war der Verdienstzuwachs für Beschäftigte in der boomenden Paketdienst-Branche in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich. Der durchschnittliche Bruttoverdienst bei Post-, Kurier- und Expressdiensten stieg von 2010 bis 2019 um 15,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Im selben Zeitraum legten dagegen die Verdienste insgesamt um 25,6 Prozent zu.

Die Kurierbranche zählt im produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich demnach zu denjenigen mit den niedrigsten Löhnen. Vollzeitbeschäftigte verdienten im Jahr 2019 durchschnittlich gut 2900 Euro brutto im Monat; im Durchschnitt aller Beschäftigten waren es fast 4000 Euro.

Gleichzeitig müssen laut dem Statistikamt besonders viele Zusteller am Wochenende oder nachts arbeiten. Im vergangenen Jahr arbeiteten 63 Prozent der Erwerbstätigen bei Post-, Kurier- und Expressdiensten auch an Wochenenden und Feiertagen. 15 Prozent arbeiteten zumindest gelegentlich zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens. In der Gesamtwirtschaft betrugen die entsprechenden Anteile 36 beziehungsweise elf Prozent.

Wie die Statistiker weiter mitteilten, arbeiteten in der Kurierbranche im Jahr 2018 rund 521.000 Beschäftigte und damit gut 17 Prozent mehr als noch 2010. Mehr als 16.000 Unternehmen setzten 2018 zusammen 42,6 Milliarden Euro um – 80 Prozent davon entfielen indes allein auf die 26 umsatzstärksten Firmen.

Der seit Jahren boomende Online-Einzelhandel setzte laut dem Statistikamt von Januar bis September dieses Jahres preisbereinigt über 20 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Mit entsprechenden Erwartungen blickt die Branche auch auf den kommenden Shopping-Tag Black Friday und das folgende Weihnachtsgeschäft.

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