Der Russe Umar Kremlew (38) ist zum neuen Präsidenten des krisengeschüttelten Amateurbox-Weltverbandes AIBA gewählt worden. Der Generalsekretär des russischen Verbandes setzte sich am Samstag mit 57,3 Prozent der Stimmen durch. Konkurrenten waren Boris van der Vorst (Niederlande), Suleyman Mikajilow (Aserbaidschan), Mohamed Moustahsane (Marokko) und Anas Al Otaiba (Vereinigte Arabische Emirate).
Ramie Al-Masri, oberster Kampfrichter-Obmann des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) aus Kaiserslautern, hatte seine Kandidatur kurzfristig zurückgezogen. Man habe die Kräfte bündeln wollen, „um die Wahlchancen für einen europäischen Kandidaten zu erhöhen“, wurde Al-Masri in einer DBV-Mitteilung zitiert. Offenbar wollte der deutsche Verband die Kandidatur van der Vorsts unterstützen.
Die AIBA steht seit Jahren wegen Misswirtschaft und Korruption in der Kritik und war deshalb auch beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Ungnade gefallen. Erstmals seit Jahrzehnten in der Geschichte Olympias darf die AIBA bei den Spielen im Sommer in Tokio das Boxturnier nicht mehr organisieren.