Der Einzelhandel hat vor Panikkäufen bei einer coronabedingten Schließung der Geschäfte bereits vor Weihnachten gewarnt. „Wir müssen eine allzu kurzfristige Schließung mitten im Weihnachtsgeschäft vermeiden, ansonsten könnte das zu Panikkäufen der Menschen und erhöhtem Kundenaufkommen führen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE, Stefan Genth, der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Wenn es denn sein muss, dann ist auch wichtig, dass frühestens nach dem 24. Dezember zugemacht wird, besser wäre erst ab Januar.“
Der Einzelhandel habe in den vergangenen Monaten mit seinen funktionierenden Hygienekonzepten bewiesen, dass er kein Hotspot sei, betonte Genth. Für eine wirkungsvolle Pandemiebekämpfung brauche es deshalb keine Schließung der Geschäfte. Sollten dennoch Ladenschließungen angeordnet werden, dann müsse dies mit „ausreichend Vorlauf für einen klar definierten Zeitraum erfolgen“.
Bei einer deutschlandweiten Schließung von Läden wäre der wirtschaftliche Schaden enorm, warnte Genth. „Der Nicht-Lebensmittelhandel könnte dabei bis zu eine Milliarde Euro pro Tag verlieren“, sagte er. „Um eine Insolvenzwelle im Einzelhandel und in der Folge sterbende Innenstädte abzufedern, müssen dann die betroffenen Einzelhändler analog zur Gastronomie die entsprechenden Unterstützungsleistungen erhalten.“