Gut eine Woche vor Weihnachten hat Frankreich seine Corona-Auflagen gelockert. Seit Dienstag können die Bürger ihre Wohnungen tagsüber wieder ohne zeitliche und räumliche Beschränkungen verlassen. Dafür tritt eine nächtliche Ausgangssperre von 20 Uhr bis sechs Uhr morgens in Kraft. Sie gilt auch an Silvester – nur Heiligabend ist ausgenommen.
Die Regierung begründet die Lockerungen mit den positiven Auswirkungen des Lockdowns seit Ende Oktober. Dadurch sank die Zahl der Neuinfektionen von zwischenzeitlich rund 60.000 auf täglich etwa 10.000 im Schnitt der vergangenen Woche. Am Montagabend wurden sogar nur noch gut 3000 Fälle registriert – zu Wochenbeginn sind die Zahlen allerdings in der Regel deutlich niedriger.
Die ursprünglich für Dienstag geplante Öffnung von Theatern, Museen und Kinos ist dagegen vorerst bis Januar aufgeschoben, da die Zahlen nicht so stark zurückgingen wie erhofft. Die Regierung führt dies unter anderem auf eine nachlassende Disziplin und die Öffnung aller Geschäfte Ende November zurück.
Cafés, Bars und Restaurants sollen in Frankreich erst am 20. Januar wieder öffnen. Auch dieses Datum sei aber nicht garantiert, sagte Premierminister Jean Castex im Radiosender Europe 1. „Das wird davon abhängen, wie wir die Feiertage verbringen“, betonte er. Unter dem Motto „Lasst uns arbeiten“ hatten am Montag hunderte Gastronomen und Hoteliers gegen die Schließungen demonstriert.