Die USA haben am Montag formell den Sudan von der Liste der Terrorunterstützer gestrichen. Der US-Außenminister habe eine Mitteilung unterzeichnet, wonach die Aufhebung der Einstufung des Sudan als „staatlicher Sponsor von Terrorismus“ mit dem heutigen Tag in Kraft tritt, teilte die US-Botschaft in Khartum auf Facebook mit. Das nordafrikanische Land war vor 27 Jahren auf die Schwarze Liste gesetzt worden.
US-Präsident Donald Trump hatte im Oktober angekündigt, den Sudan im Gegenzug für eine Entschädigungszahlung von der Liste zu streichen. Der Sudan erklärte sich bereit, 335 Millionen Dollar (rund 276 Millionen Euro) Entschädigung für Opfer und Angehörige zurückliegender Terrorangriffe zu bezahlen. Das Land stand zusammen mit dem Iran, Nordkorea und Syrien auf der US-Liste der Staaten, denen Washington die Unterstützung von Terrorismus vorwirft.
Während der fast 30-jährigen Herrschaft des sudanesischen Machthabers Omar al-Baschir waren die Beziehungen zu den USA höchst angespannt. Washington führt den Sudan seit 1993 auf der Terror-Liste. Der Sudan hatte unter anderem Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden aufgenommen.
Al-Baschir wurde im April 2019 nach monatelangen Massenprotesten von der Armee gestürzt. Im August des vergangenen Jahres nahm eine Übergangsregierung ihre Arbeit auf. Sie stimmte im Oktober unter Vermittlung der USA auch der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel zu.