Website-Icon Nürnberger Blatt

Völlerei zu Weihnachten muss nicht sein – Viel Bewegung entlastet den Verdauungstrakt an Festtagen

Völlerei zu Weihnachten muss nicht sein – Viel Bewegung entlastet den Verdauungstrakt an Festtagen

Weihnachtsessen - Bild: beachbumledford via Twenty20

Keine Weihnachtskonzerte, Gottesdienste mit Auflagen und Familienbesuche höchstens im kleinsten Kreis: Wenn zum Weihnachtsfest in diesem Jahr auch vieles anders ist – der Festschmaus ist gesichert. Gänsebraten, Süßigkeiten und Alkohol können den Magen aber an die Belastungsgrenze bringen. Ein Überblick:

Gilt Weihnachten als Dickmacher?

Nicht unbedingt. Grundsätzlich werden die Menschen „nicht zwischen Weihnachten und Neujahr dick, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten“, sagen Ernährungsexperten. Wer sich das Jahr über vollwertig ernährt, muss also wegen der weihnachtlichen Schlemmerei kein schlechtes Gewissen haben. Und zwei Pfund mehr Gewicht sind mit Bewegung bis zum Frühjahr meist wieder weg.

Welche Folgen hat die Schlemmerei?

Reichliches und oft auch fettes Essen bringt den Verdauungstrakt häufig an die Belastungsgrenze. Die Folge sind Völlegefühl, Blähungen und Magenkrämpfe. „Manche Menschen konsumieren allein am Weihnachtstag bis zu 6000 Kalorien, was dem dreifachen der empfohlenen Tageszufuhr entspricht und speziell unser wichtiges Stoffwechselorgan Leber extrem belastet“, warnt zudem die Deutsche Leberstiftung.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) wirken sich die vorweihnachtlichen Genüsse und der Festschmaus auch auf Cholesterin- und Blutzuckerwerte aus. Laut einer dänischen Studie sind die Cholesterinwerte nach Weihnachten und Neujahr oft erhöht. Der LDL-Wert für das sogenannte schlechte Cholesterin liegt demnach sogar um 20 Prozent höher als im Sommer. Hohe Cholesterinwerte sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Wie kann ich gegensteuern?

Ernährungsexperten empfehlen an den Festtagen ausgiebige Spaziergänge. Körperliche Bewegung ist in den vergangenen Monaten während der Corona-Pandemie bei vielen Menschen ohnehin auf der Strecke geblieben. Bewegung hilft auch gegen einen rebellierenden Magen. Zudem sollte ab und an eine Mahlzeit gestrichen oder gleich ein Fastentag mit viel Obst eingelegt werden. Die DGEM rät generell zu mehr Fleischverzicht. Besonders Vorspeisen wie Suppen und Gemüsegerichte kommen gut ohne aus. Auch Fischgerichte wie gebratene Forelle oder gedünsteter Lachs mit Salat sind eine Alternative zur Weihnachtsgans.

Welches Maß beim Alkohol wahren?

Kontaktbeschränkungen, Einsamkeit, Familienspannungen oder Angst vor Ansteckung – trotz aller Widrigkeiten sollte man beim Alkohol zurückhaltend sein, rät etwa die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Alkohol ist ein Zellgift, das alle Organe schädigen kann.“ Zudem sei es kein Problemlöser, sondern erhöhe Niedergeschlagenheit und Ängste sowie das Risiko für familiäre Konflikte. Auch würden unter Alkoholeinfluss die empfohlenen Abstands- und Hygieneregeln oft nicht eingehalten.

Als Regeln für einen risikoarmen Alkoholkonsum empfiehlt die Bundeszentrale für Frauen maximal ein kleines Glas Alkohol am Tag, das sind nicht mehr als 0,3 Liter Bier oder 125 Milliliter Wein. Bei Männern sollten es maximal zwei kleine Gläser pro Tag sein, also nicht mehr als 0,6 Liter Bier oder 250 Milliliter Wein.

Die mobile Version verlassen