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Balkon oder Mülltonne: Jeder Dritte ärgert sich über Paket an ungewöhnlichem Ort

Balkon oder Mülltonne: Jeder Dritte ärgert sich über Paket an ungewöhnlichem Ort

Pakete auf der Terrasse - Bild: MargJohnsonVA via Twenty20

Pakete im Gemüsebeet und unfreundliche Boten: Mit der steigenden Zahl online gekaufter Produkte wächst die Arbeit für die Zusteller – und das führt auch immer wieder zu Ärgernissen bei den Verbrauchern. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom ärgerten sich zuletzt über drei Viertel (78 Prozent) der Online-Käufer über verspätete Lieferungen. Jeder Zehnte erlebte dies demnach häufig, wie Bitkom am Dienstag mitteilte. 

Trotz der Anwesenheit zu Hause im Homeoffice während der Corona-Pandemie erlebten laut Umfrage zwei Drittel der Befragten (67 Prozent), dass der Bote sich nicht einmal die Mühe machte, zu klingeln – sondern das Paket gleich beim Nachbarn oder in einem Paketshop abgab. Häufig passierte dies demnach 22 Prozent der Befragten.

Viele ärgerten sich darüber, dass die Pakete auf den Balkon oder ins Gemüsebeet geworfen oder sogar in der Mülltonne deponiert wurden, mehr als jeder Dritte (38 Prozent) hat das bereits erlebt. Jeder fünfte Online-Shopper (21 Prozent) konnte außerdem auf dem Zettel nicht entziffern, wo sein Paket denn nun abzuholen sei. 45 Prozent schließlich ärgerten sich über unfreundliche Boten – neun Prozent häufig.

Bitkom ließ 1055 Menschen befragen, die online einkaufen. Grundsätzlich sei die Zustellung in Deutschland „trotz des erhöhten Paketaufkommens“ aber sichergestellt, betonte Bitkom. Gleichwohl sei es für die Verbraucher „ärgerlich“, wenn es zu Schwierigkeiten komme.

Dem Bundesverband Paket & Expresslogistik zufolge beförderten die Paketdienste in Deutschland im Weihnachtsgeschäft, also im November und Dezember, ein Rekordvolumen von rund 775 Millionen Sendungen. Angetrieben wurden diese Zahlen von Paketen an Endverbraucher – eine Folge des Lockdowns: Die Zahl stieg im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2019 um 80 Millionen auf 435 Millionen. Um das Aufkommen zu bewältigen, griffen die Unternehmen dem Verband zufolge auf rund 30.000 zusätzliche Arbeitskräfte zurück.

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