Brinkhaus unterstützt Forderungen nach schärferem Lockdown

Ralph Brinkhaus - Bild: Tobias Koch
Ralph Brinkhaus - Bild: Tobias Koch

Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus unterstützt die Forderungen nach einem schärferen Lockdown zum Schutz vor der Corona-Pandemie. Es müsse die Frage gestellt werden, „ob die Maßnahmen bisher dazu beigetragen haben, die Infektionszahlen genügend hinunterzutreiben“, sagte Brinkhaus am Freitag den Sendern RTL und n-tv. Offensichtlich seien diese bislang nicht ausreichend gewesen, um insbesondere das mutierte Virus einzudämmen.

Somit sei es richtig, „jetzt vorzubeugen und nicht darauf zu warten, dass mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dieser mutierte Virus dann zu uns kommt“, mahnte Brinkhaus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die auf ein schärferes Vorgehen dagegen drängt, handele hier „sehr, sehr richtig“.

Auf die Frage nach konkreten, weiteren Maßnahmen sagte Brinkhaus, zunächst müssten die Beschränkungen privater Kontakte konsequent umgesetzt werden. Zudem „müssen wir nochmal mit der Industrie und der Wirtschaft reden, ob da wirklich alle Kapazitäten für mobiles Arbeiten im Homeoffice ausgenutzt werden“. Auch solle geprüft werden, „ob man den Nahverkehr nicht abschaltet oder zumindest so organisiert, dass dort nicht mehr so viele Menschen in einem Bus oder in einem Wagon sind“. 

Eine komplette Einstellung des öffentlichen Verkehrs sei jedoch unmöglich, betonte Brinkhaus. Laut einem Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) wird von Bund und Ländern stattdessen eine Kapazitätsobergrenze für Busse und Bahnen diskutiert.

„In den nächsten zwölf harten Wochen werden wir die Zähne zusammenbeißen müssen“, sagte auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dem Portal t-online.de. Auch er rief dazu auf, „dass jeder, der zu Hause arbeiten kann, dies jetzt auch tut“. Damit unterstützte Ramelow einen Appell von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte dem „Spiegel“, es müsse jetzt entschieden werden, ob man einen kürzeren harten Lockdown wolle oder einen deutlich längeren mit den derzeit geltenden Maßnahmen. Er selbst sei klar für die erste Option, vor allem, um einer Ausbreitung des mutierten Coronavirus aus Großbritannien zu begegnen.

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